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Januar 1916

Achtundfünfzigster Jahrgang

Nr. I


tmflliches AmOAall
kur Kirche,Schule ll.üsus
Erscheint monatlich in einem heft ;u I2-4S Zeiten u. enthält viele
Textillustrationen, somie Kunstbeilagen. Preis für das Vierteljahr
2 svark. 2u beziehen durch alle Postämter und Buchhandlungen.

Silvester 1915.

Mitternacht schlägt es bald
Ruf allen Türmen.
Über den deutschen Wald
Geht Gottes Stürmen.
Über der deutschen Flur
Liegt Gottes Segen.
Üuch ob der Tränen Spur
Ist Tau gelegen.
Herr Gott! War das ein Jahr!
Beten und Bluten.
Sandtest der Engel Schar
Mit feurigen Buten.
Herr Gott! War das ein Sieg!
Polen und Flandern.
Bis nach der Menschheit Wieg'
Seh ich sie wandern.
Hoch überm Eisernen Tor
Geisten die Schiffe.
Pioniere sprengen empor
Berge und Riffe.

Wo Moses ging durch das Meer
Fliegen die Geier.
Euphratwärts wälzt sich ein Heer
Menschenbefreier.
Und ob dem Großen all
In deutscher wiegen
Sanft wie in Bethlems Stall
Die Rindlein liegen-
Blühen wie Röselein
Unter den Dornen . . .
Reiter, schirmts Rindlein sein!
Tut's Rößlein spornen.
Mitternacht schlägt es gar bald
Ruf Heimattürmen.
Reiter hat keinen Halt,
Muß weiter stürmen.
Mitternacht raunet im Wald.
Was wird sie bringen?
Reiters Trompete schallt
von Weltgerichts Dingen.

Über die deutsche Flur
Geht Gottes Siegen.
Ruch ob der Tränen Spur
Bleibt Himmelstau liegen. David Roch.

I
 
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