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August 1916 Achtundfünfzigster Jahrgang Nr. 8


Sterne der Sommernacht.

Gottes ewige Sterne wachen
In der halbvergangenen Nacht
Über Helden, so die Sichel
heut zur Strecke hat gebracht.

Unsre guten Sterne wachen
Bis der neue Wächter naht,
Der in seinem Sonnenkelche
Christi Kreuzblut brennen hat.

Und die Coten auf den Feldern
Stehen mit der Sonne auf.
Ziehen über alle Sterne
Linen Sonnensiegeslauf.

David Koch.

Urmstgeschichtliche Grundbegriffe
von Heinrich wölfflin.
^^>-itten in Uriegszeiten hat der Kunsthistoriker Heinrich wölfflin 1915 ein
I I I Buch ausgegeben von programmatischer Bedeutung, und hat seinen
„Kunstgeschichtlichen Grundbegriffen" den Untertitel gegeben: „Das
Problem derZtilentwicklung in der neueren Kunst" (Verlag F. Bruck-
mann A.-G., München. l2 Mark). Schon 1912 in den Sitzungsberichten der
Berliner Akademie der Wissenschaften hatte wölfflin sich „vorläufig" ausgesprochen,
wölfflins Ideal war es, eine „Kunstgeschichte ohne Namen" zu schreiben,
die auf alles persönliche verzichtet und die Kunst rein als Stilentwicklung dar-
stellen würde: wie aus dem linearen Stil ein malerischer, aus dem tektonischen
Stil ein atektonischer Stil wurde. Der Krieg hat aber das große Werk un-
möglich gemacht, und so beschränkt sich wölfflin unter Verzicht auf alles Zwischen-
werk nur auf die Grundbegriffe, wölfflin beschränkt sich weiter auf die neuere
Kunst, die ihm unter den beiden Gesichtspunkten: Klassik und Barock verläuft.
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