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IV.

Politischrs-, industrielles- und Vereinslebrn.

1. Politischrs Trbrn.

Die dankbare Eriiinerung an den Fürsten Bismarck hat anch
in dieseni Jahre den Stadtrat und den ehemaligen Denkmalsaus-
schuß aiu l. April vor das Denkmal des größten Ehrenbürgers
Hcidelbergs geführt, um dnrch Nicderlegen von Kränzen zu bezeugen,
daß das deutsche Volk die unsterblichen Verdienste seines ersten Reichs-
kanzlers sür das Vaterland und seine Entwicklung nie vergessen wird.
Auch die Studentenschaft gedachte des großen Toten und veranstaltete,
da die Bismarcksäule noch nicht errichtet war, am 21. Juni einen
Fackelzug zu seinem Denkmal.

Das eine der zwei Landtagsmandate, welche die Stadt
Heidelberg zu vergeben hat, das im Jahre 1900 nach dem Tode
Karl Leimbachs Prosessor Rohrhurst übertragen worden war, war
nach den gesetzlichen Beslimmungen in dicsem Jahre erledigt. Ohne
daß eine besondere Erregung (wie sie im Landkreise Heidelberg wohl
zu bemerken war) hervorgetreten wäre, gingen die Wahlmänner-
wahlen am 4. Oktober vor sich; die Beteiligung war leider kcine sehr
rege; von 5595 Wahlberechtigten erschienen nur 1053 an den Wahl-
urnen, also machten nur etwas über 19°/, von ihrem Wahlrechte
Gebrauch. Die Liste, welche die nationalliberake Partei aufgeftellt
hatte, fand 1022 Stimmcn, die andern Stimmen zersplitterten sich.
Am 16. Oktober erschienen von 175 Wahlmäuneni 167 zur Wahl
eines Abgeordneten; mit 164 Stimmen wurde der bisherige Abge-
ordnete Pros. Rupert Rohrhurst wieder gewählt. Eine Ver-
sammlung der nationalliberalen Partei sreute sich am Abend des
16. Oktober dieses Ereignisies. Jm Landbezirk Heidelberg war der
antiseinitische Kandidat Mamvcll mit 78 gcgen 61 Stimmeii, die
 
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