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Pfingstzeit die süddeutschen Laryngologen zu ihrer 8. Per-
sammlung nach Heidelberg, wo etwa 50 Mitgliedcr des 193 Mit-
glieder zählenden Vereins ihre Gedanken über 14 gehaltcne Vorträge
austauschten, von welchen ein Vortrag von Müller-Heidelberg über
das natürliche Sprechen und Singen in ganz besonderer Weise das
Jnteresse fesselte. — Der allgemeine deutsche Musikverein,
der die hervorragendsten Vertreter aller musikalischcn Richtungen
vereinigt und das Streben aller Mufiker von Benis gewissermaßen
verkörpert, hatte Heidelberg zum Ort der 37. Tonkünstlerver-
sammlung, die vom I.—5. Juni dauerte, gewählt nnd damit als
Musikstadt ausgezeichnct (s. 111, 4). Wcnn cs gelang die Rieien-
arbeit der füns rasch auseinander folgendeu Konzerte zu bewältigen,
von welchen die Großherzoglichen Herrschaften dem letzten beiwohnten,
so war das wesentlich auch das Verdienst der heimischen Kräste, vor
allem des Pros. Dr. Wolsrum und des städtischen OrchesterS, zu dem
sich desscn gewohnter Leiter, Kapellmeister Radig, gesellte, dann auch der
Vereine, die sich schon östers zu gemeinsamer Tätigkeit zusammen-
gefunden hatten, Bachverein, Akademischer Gesangverein uud Lieder-
kranz. Eine Fahrt ins Neckartal und eiue Schlosibeleuchtung fand
zu Ehren der Versammlung statt; eine Fahrt nach Karlsrtihe, wo in
dem Hoftheater die Oper von Berlioz „Beatrice und Benedikt" und das
Tanzspiel Bierbaums „Pan im Busch", zu dem Felix Mottl die Musik
geschrieben hat, unter dcssen Leitnng siir die Gäfte ausgesührt wurden,
schloß die Versammluug. — Gleichzeitig tagten am 4. Juni der Gau-
verbandstag des Oberrheinischen Gauverbandes der deut-
schen Kolonialgesellschast im stndtischen Saalbau, dessen Be-
ratungen besonders Anträgen für die Hauptversammlung der Gesell-
schaft (Kolonialzeitung und Auskunstserteilung durch Konsular- und
Kolonialbeamte) gewidmet waren, und die Kreisausschüsse des
Landes, an der etwa 36 Herrn teilnahmen. Jhre Tagesordnung
beschäftigte sich mit der Staatsiinterstützung sür Kreisstraßen und
Gemeindewege, deren Erhöhnng ein Bcdürsnis schien, mit der Ver-
leihung der Beainteneigenschast an Kreisstraßenwarte, die die Ber-
sammlung nicht wünschte, und mir einigen Anträgen aus der Mitte
der Versammlung. — Am 6. und 7. Juui hielt der Bcrein dcr Indu-
Pfingstzeit die süddeutschen Laryngologen zu ihrer 8. Per-
sammlung nach Heidelberg, wo etwa 50 Mitgliedcr des 193 Mit-
glieder zählenden Vereins ihre Gedanken über 14 gehaltcne Vorträge
austauschten, von welchen ein Vortrag von Müller-Heidelberg über
das natürliche Sprechen und Singen in ganz besonderer Weise das
Jnteresse fesselte. — Der allgemeine deutsche Musikverein,
der die hervorragendsten Vertreter aller musikalischcn Richtungen
vereinigt und das Streben aller Mufiker von Benis gewissermaßen
verkörpert, hatte Heidelberg zum Ort der 37. Tonkünstlerver-
sammlung, die vom I.—5. Juni dauerte, gewählt nnd damit als
Musikstadt ausgezeichnct (s. 111, 4). Wcnn cs gelang die Rieien-
arbeit der füns rasch auseinander folgendeu Konzerte zu bewältigen,
von welchen die Großherzoglichen Herrschaften dem letzten beiwohnten,
so war das wesentlich auch das Verdienst der heimischen Kräste, vor
allem des Pros. Dr. Wolsrum und des städtischen OrchesterS, zu dem
sich desscn gewohnter Leiter, Kapellmeister Radig, gesellte, dann auch der
Vereine, die sich schon östers zu gemeinsamer Tätigkeit zusammen-
gefunden hatten, Bachverein, Akademischer Gesangverein uud Lieder-
kranz. Eine Fahrt ins Neckartal und eiue Schlosibeleuchtung fand
zu Ehren der Versammlung statt; eine Fahrt nach Karlsrtihe, wo in
dem Hoftheater die Oper von Berlioz „Beatrice und Benedikt" und das
Tanzspiel Bierbaums „Pan im Busch", zu dem Felix Mottl die Musik
geschrieben hat, unter dcssen Leitnng siir die Gäfte ausgesührt wurden,
schloß die Versammluug. — Gleichzeitig tagten am 4. Juni der Gau-
verbandstag des Oberrheinischen Gauverbandes der deut-
schen Kolonialgesellschast im stndtischen Saalbau, dessen Be-
ratungen besonders Anträgen für die Hauptversammlung der Gesell-
schaft (Kolonialzeitung und Auskunstserteilung durch Konsular- und
Kolonialbeamte) gewidmet waren, und die Kreisausschüsse des
Landes, an der etwa 36 Herrn teilnahmen. Jhre Tagesordnung
beschäftigte sich mit der Staatsiinterstützung sür Kreisstraßen und
Gemeindewege, deren Erhöhnng ein Bcdürsnis schien, mit der Ver-
leihung der Beainteneigenschast an Kreisstraßenwarte, die die Ber-
sammlung nicht wünschte, und mir einigen Anträgen aus der Mitte
der Versammlung. — Am 6. und 7. Juui hielt der Bcrein dcr Indu-