Chronik der Stadt Heidelberg (11.1903 (1905))

II.

Sauliche Gntwicklung der Sladt.

Es ist naturgemäß, daß in der aufstrcbenden Entwicklung eines
modernen Gemeinwesens die baulicheTätigkeit einen Hauptteil
der Arbeit in der Gemeindeverwaltung ausmacht, in gewiffem Sinne
einen Maßstab für den Fortschritt der Gemeinde bildet. Auch in
diesem Jahre hat sich ein sehr wesentlicher Teil der städtischen Ar-
beit auf den beiden Bauämtern vollzogen.

1.

Tas Tiefbauamt hat zunächst einige große Uiiternehmuiigen
vollendet oder weitergeführt; neue sind hinziigekommen. Der Neckar-
staden wurde in seinem westlichen Teile fertiggestellt. Von den im
Sommer 1901 sür die Fortführung des Stadens von dee Bienen-
straße bis zur neuen Briicke bewilligten Mitteln (145,000 Mk.) stan-
den 1903 noch 39,000 Mk. zur Verfügiing. Wenn von dieser Sunime
der größere Teil benützt wurde, um für eine beffere Befestigung des
Böschungsfußes qm Neckarufer zu sorgen und die Umgebung der
Stadthalle in angemessener Weise herzurichten (Vorbau und Treppen-
aufgang auf der Flußseite, Herrichtung der östlich und westlich von
der Stadthalle gelegenen Teile des Jubiläumsplatzes, Anlage rich-
tiger Fahrsrraßen zum Haupteingang des Gebäudes), so blieben
imrner noch Mittel übrig (6—7000 Mk.), um die neue Halle aus
allen Seiten mit einem Asphalttrottoir, das von Granitliniensteiiien
eingefaßt isi, zu umgebeu (Beschluß dcs Bürgerausschusses vom
23. März 1903).