Chronik der Stadt Heidelberg (11.1903 (1905))

Kirchr, Schule, Unlvrrftlal, Kunst.

1. Kirche.

Das Jahr 1903 brachle der evangelischen Gemeinde Heidel-
bergs die Vollendung der Christuskirche. Am 19. April wurdeii
in besonders fcierlichcr Wcisc die von Glodlengießer A. Hamm in Fran-
kenthal gegoffenen Glocken eingeholt und in festlichem Znge, gefnhrt
von slotten Vorreitern, vom Schlachthanse zur Kirche geleitet, wo
eine kurze Feier mit Gesängen des Kirchenchors nnd einer Ansprache
des Stadtpsarrers Schwarz dem Angenblick seine Weihe gab. Jm
September war auch die Orgel mit ihren 41 klingenden Stinnnen
und ihrem prächtigen Gehäuse von der Firma Walcker in Ludwigs-
burg sertiggestellt. Da nun auch die von Glasmaler Beiler sev. nach
dem Entwurse des Malers Aelin gemalten Fenster und die ganze
innere Einrichtung der Kirche vollendet war, konnte die Einweihung
der Kirche auf Sonntag, den 3. Januar 1904, festgesetzt werden.
Die Feier, die unter der Teilnahme der staatlichen und städtischen
und der kirchlichen Behörden aller Koiifesstonen, vieler auswärtiger
Glaubensgenossen und der Gemeindeglieder, so weit sie die bis zum
letzten Platz gesiillte Kirche faffen konnte, stattsand, wurde durch die
Anwesenheit des Großherzogs und der Großherzogin, wie des erb-
großherzoglichen Paares ausgezeichnet. Nachdem der Tag am Vor-
abend und ani Morgen durch die neuen Glocken sestlich eingeläutet wor-
den war, begaben sich die Kirchengemeindebehörden, voraus die Kon-
sirmanden, im Zuge an das noch geschloffene Portal der Kirche, wo
der Erbauer der Kirche, Baurat Behaghel, den Schlüsiel dem Prä-
läten, dieser ihn dem Dekan iind dieser dem Pfarrei mit kurzen Worten