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Blutvergiftung. Auch durch Krankheit und sonstigen Wechsel der
Lehrkräfte hatte die ruhige Arbeit der Schule zu leiden. — Die Vor-
feier des Geburtstages des Kaisers wurde durch Vorträge der Schüler
und die Festrede begangen, die Professor Dr. Ausfeld über die deut-
sche Kaisersage hielt. Bei der Redefeier zu Bismarcks Gedächtnis
am 14. Juni waren drei Oberprimaner zum Vortrag zugelassen; sie
behandelten Kleist als vaterländischen Dichter: den ersten Preis
erhielt Wilhelm Schmidt, den zweiten Ernst Schmidt, E. Schlüchte-
rer den dritten. — Die unter Leitung des Oberschulrats Geh. Rat
Dr. Wagner am 13. und 14. Juli abgehaltene Reifeprüfung entließ
25 Oberprimaner; der Direktor verabschiedete sie in dem feierlichen
Schulschluß am 30. Juli, bei dem nach den: Vortrag der Motette
„Preis dir, o Herr" von A. Müller und mehrerer Gedichte, von
denen der „alte Turmhahn" von Ed. Mörike und das Gedicht Rückerts
„Baue recht" hervorzuheben sind, der Abiturient Wilhelm Brüter das
Wort: „Arbeit und Fleiß das sind die Flügel, die heben über Tal
und Hügel" behandelte und der Direktor in seinen Schluß- und Ab-
schiedsworten auch über die Überbürdungsfrage offene und aufklärende
Worte sprach. An den beiden vorausgehenden Tagen hatten die Turn-
leistungen in der Halle der Schule und auf den Spielplatz am Gais-
bergabhang zahlreiche und befriedigte Zuschauer herbeigezogen.
Die Oberrealschule (1903/4 von 536 Schülern besucht, von
denen 66 im Laufe des Jahres austraten, so daß am Ende des
Schuljahres 469 Schüler, darunter ein Mädchen, anwesend waren,
11 nach glücklich am 5. Juli bestandener Prüfung das Zeugnis
der Reife, 38 das über die wissenschaftliche Befähigung für
den einjährig-freiwilligen Dienst erhielten) erfuhr in ihrem Kol-
legium, abgesehen von dem häufigen Wechsel unter den Praktikanten
eine dauernde Veränderung durch den Eintritt des Professors Rud.
Straßer (vorher am hiesigen Gymnasium) und des Reallehrers Karl
Fath von dem Realprogymnasium in Weinheim. — Der Geburtstag
des Kaisers wurde am Vortage durch eine Feier begangen, bei der
Professor Quenzer die Festrede hielt; die Schüler benützten den
Nachmittag zu Schlittenfahrten an den Abhängen des Königstuhls.
Dem Schlußakt gingen, wie alljährlich, Wettspiele auf dem Spiel-
Blutvergiftung. Auch durch Krankheit und sonstigen Wechsel der
Lehrkräfte hatte die ruhige Arbeit der Schule zu leiden. — Die Vor-
feier des Geburtstages des Kaisers wurde durch Vorträge der Schüler
und die Festrede begangen, die Professor Dr. Ausfeld über die deut-
sche Kaisersage hielt. Bei der Redefeier zu Bismarcks Gedächtnis
am 14. Juni waren drei Oberprimaner zum Vortrag zugelassen; sie
behandelten Kleist als vaterländischen Dichter: den ersten Preis
erhielt Wilhelm Schmidt, den zweiten Ernst Schmidt, E. Schlüchte-
rer den dritten. — Die unter Leitung des Oberschulrats Geh. Rat
Dr. Wagner am 13. und 14. Juli abgehaltene Reifeprüfung entließ
25 Oberprimaner; der Direktor verabschiedete sie in dem feierlichen
Schulschluß am 30. Juli, bei dem nach den: Vortrag der Motette
„Preis dir, o Herr" von A. Müller und mehrerer Gedichte, von
denen der „alte Turmhahn" von Ed. Mörike und das Gedicht Rückerts
„Baue recht" hervorzuheben sind, der Abiturient Wilhelm Brüter das
Wort: „Arbeit und Fleiß das sind die Flügel, die heben über Tal
und Hügel" behandelte und der Direktor in seinen Schluß- und Ab-
schiedsworten auch über die Überbürdungsfrage offene und aufklärende
Worte sprach. An den beiden vorausgehenden Tagen hatten die Turn-
leistungen in der Halle der Schule und auf den Spielplatz am Gais-
bergabhang zahlreiche und befriedigte Zuschauer herbeigezogen.
Die Oberrealschule (1903/4 von 536 Schülern besucht, von
denen 66 im Laufe des Jahres austraten, so daß am Ende des
Schuljahres 469 Schüler, darunter ein Mädchen, anwesend waren,
11 nach glücklich am 5. Juli bestandener Prüfung das Zeugnis
der Reife, 38 das über die wissenschaftliche Befähigung für
den einjährig-freiwilligen Dienst erhielten) erfuhr in ihrem Kol-
legium, abgesehen von dem häufigen Wechsel unter den Praktikanten
eine dauernde Veränderung durch den Eintritt des Professors Rud.
Straßer (vorher am hiesigen Gymnasium) und des Reallehrers Karl
Fath von dem Realprogymnasium in Weinheim. — Der Geburtstag
des Kaisers wurde am Vortage durch eine Feier begangen, bei der
Professor Quenzer die Festrede hielt; die Schüler benützten den
Nachmittag zu Schlittenfahrten an den Abhängen des Königstuhls.
Dem Schlußakt gingen, wie alljährlich, Wettspiele auf dem Spiel-