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IV.

Politisches-, Iridukrieües-, Uereinsleben.

1. Politisches Lebrn.

Das politische Leben. das schon 1904 stärker peweckt schien,
zeigte 1905 noch lebhaftere Bewegung; dazu regten die iin tzerbst
bevorstehenden Landtagswahlen, die zum ersten Male nach dem
neuen Wahlgesetz mit direktem Stimmrecht zu erfolgen hatten,
schon vorgreisend an. Die nationalliberale Partei und der
zu ihr gehörige jungliberale Verein und, mit ihr im politischen
Kampf bald näher verbunden, der nationalsoziale Verein, die
Partei des ZentrumS und die der Sozialdemokratie ließen
regeres Parteileben in der Stadt erkennen, während andere Richtungen
sich mehr zurückhielten. Eine lange Reihe von Versammlungen mit
Vorträgen und anschließender Besprechung folgte in ihnen aufein-
ander bis zum Wahlkampf im Herbst. Besonders rührig zeigte sich
der jungliberale Verein: schon am 10. Januar hielt er seine
Jahresversammlung ab und verhandelte in den nächsten Monaten in
regelmäßiger Aufeinanderfolge aus Grund gegebener Vorträge über
michtige Fragen des Augenblicks; am 27. Februar sprach Stadtvikar
Lic. Wielandt über „soziale Aufgaben auf deni Lande und an der
Landbevölkerung", am 29. März Postsekretär Knchenbeißer aus
Mannheim über „Neichsfiuanzen", am 13. April Dr. Harms aus
Tübingen über „Arbeiterkammern", am 29. Mai Oberlehrer Her-
rigel über „das deutsche Handwerk". Daneben sanden die Ver-
sammlungeu der nationalliberalen Partei statt: außer der
JahreSversammlung am 20. Februar, in der Professor Rösiger
den „politischen Jahresbericht" erstattete und dem patriotischen Fest
 
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