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lange vergöiint gewesen; cr ist bald dnrch sein Leiden hinivcg-
genommen worden.

Am 9. Dezember starb dahier, wo cr seit seiner Zurnhesetznng
(I90V) lebte, Psarrer Heinrich Radler, der einzige Sohn dcs
psälzischen Tichters K. G. Nadler. Er wurde aus dein hiesigen Kirch-
hof, wo sich auch seines Vaters Grab besindet, beigesetzt.

Eiiiem Schlagansall erlag ain lO. Dezember Kaufmaiiii Karl
Henrici. Jn Württemberg zn Dörrbach a. d. Iagsl 1826 geboren,
war er 1850 als Lehrling in das Haus von D. Reiffel gckoinmen,
hatte dann an verschiedenen Orten in verschiedenen kaufinämiischen
Stellungen gelebt, bis er (1865) das väterliche Geschäst in der
Heiinat übernahin, das er 1870 wieder aufgab, i»n nach Heidelberg
überziisiedeln. Hier erwarb er das schmale Haus am Markt, das
einsl GoethcS mülterlicher Freundin, der Fraulein Delst gehört und
öflcrs den jungcn Dichter beherbergt hatte, und errichtete in ihm cin
Kurz-, Weig- u»d Wollcwarengeschäst. Bald hatte er sich das Ver-
trancu der hieslgcn Bürgcrschast durch sein ruhiges und zuverlässigeü
Wesen erivorben, so daß cr zu mehreren öffeiitlichcn Ehrenstellen bc-
ruscn wnrde. Einc Ncihe von Jahren war er Stadtverordneter und
Zllitglied städlischer Koiilmissionen, namentlich gehörte er lange Zcit
dem Verivaltungsrat dcr städtischen Sparkaffe an. Ferner war er
Mitglied zuerst der evangelischcn Kirchengemeindeversainmluiig, seit
1896 des evangclischen Kirchengemeinderats. Jn allen diesen Ämtcrn
erwies er sich als ein einfacher, schlichter, charaktersester Mann, der
in pstichttrcuem Wirken dic Aufgabe seines Lebens sah.
 
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