Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
185

auf sonnigen Halden und im kühlen Waldschatten die Kinder ver-
gnüglich spielten und sich tummelten, Der Oberbürgermeifter sprach
seine Anerkennung sür die segensreich wirkende Anstalt aur.

An das Kapitel vom Krankenwesen schließen sich immer
mehr solche Veranstaltungen, die der Verhütung von Krankheiten
und der Fürsorge sür die Gesundheil dienen. Heidelberg gilt
mit Recht als eine gesnnde Stadt, sie dankt diesen Vorzug ihrer
herrlichen Lage, die ihr immer einen Skrom von kräftiger, reiner
Berg- und Waldluft zusührt und ihr die Wohltat einer reinigenden
Fluffer und die Füfte guten Waffers bietet. Wa» für den Wald
und die bequcmen Wanderungen aus die Höhen getan wird, enthält
zugleich ein gut Stück wahrer Volksgesundheitspffege, und zweifellos
ift die Stadtvermaltung bemüht, diesen Schatz für die Nation zu
erhalten. Auch die Flußbäder gehören zu den Wohltaten, die nicht
bloß einen erfrischenden Genuß, londern auch die körperliche Er-
tüchtigung und Erhaltung der Gesundheit sördern. Jn diel'em Zu-
iammenhang ist das Blum'sche Freibad zu erwähnen.

Der heiße Sommer >911, in dem die Menschen nach Kühlung
lechzten, machte die köftlichen Flußbäder zu einem besonders erquicken-
den Labsal. DaS Blum'sche Freibad wurde ein wahrer Wall-
sahrtort sür die erschöpsten Menschen. Eröffnet wurde es, wie alljähr-
lich, am 15. Mai, aber erft im Oktober brauchte es seine Psorten
zu schließen und seins Gesüge abzuschlagen. Es badeten in Heidelberg
94,130 männliche, 80,371 weibliche Personen — also sast ebensoviel
Frauen nne Männer, i'vnst ist daS Verhältnis ost noch nicht 30°>j, —,
in Schlierbach zusammen 30,802 Personen, zusammen 305,306 (gegen
1910 mehr 97,600, oder mehr al« 1913 überhaupt badeten).

Auch die Lust- und Sonnenbäder, die ein besonderer
Verein eingerichtet hat, wurden viel benutzt; im Sommerhalbjahr an
145 Badetagen oon 2069 Herren und 804 Frauen. Die ftärkften
Besuchrtage waren Anfang Juni, wo einmal 50 Herren und weiler
33 Franeii sich einfanden. Jm Winter wurden die Einrichtungen
von den Abonnenten, die eigene Schlüffel hatlen, recht gut bejucht.
Die Durnkurse für Damen hatten eine gute Zahl Teilnehmennnen.
Die Einnahmen deckten die AuSgaben.
 
Annotationen