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Conze, Alexander; Schazmann, Paul; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Mamurt-Kaleh: ein Tempel der Göttermutter unweit Pergamon — Berlin: Reimer, Band 9.1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.45390#0043
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Zu den großen Zügen, in denen die Architektur
das Heiligtum gestaltet und der Architekt sie uns jetzt
wiedergegeben hat, ist noch der Niederschlag des Lebens,
das sich einst auf der Bergeshöhe bewegte, in mancherlei
Einzelfunden aufzuweisen.
Von Inschriften wollen wir zufrieden sein,
vor allem die große Überschrift des Ganzen in der
Weihinschrift des Tempels zu besitzen, die uns mit dem
Namen der Gottheit den des Bauherrn nennt: Oiksratpo;
’Arrakoo. Die sozusagen pflichtgemäß erst gehegten
Zweifel, welcher Philetairos der Bauherr sei, hielten
nicht lange stand. Es ist der Gründer der Attaliden-
dynastie. Ihn hatte Holleaux bereits früher (1897) in
dem <l>tksTaipos ’Arrdkco der Weihungen an die Musen von
Thespiai vermutet, diese Vermutung aber zur Evidenz
erhoben (Revue des Etudes grecques XV, 1902, S. 302 ff.),
als die von den Herausgebern Cecil Smith und R. de
Rustafjaell gleich mit Bestimmtheit und gutem Grunde
auf den Gründer der Dynastie bezogene Inschrift von
Kyzikos bekannt geworden war (IHSt. XXII, 1902,
S. 193 ff.; Dittenberger Or. gr. inscr. sei. II, 748; Has-
luck. Cyzicus S. 265): -a'8s eoojxev 4>iXsTaipo; ’AvraXoo owpsdtv
T<p örjptp xtX.. Hierzu boten uns die Ausgrabungen in Per-
gamon durch die Funde des Jahres 1909 einen weiteren
Anhaltspunkt in den Weihinschriften des Tempels und
des Altars des Demeter (Athen. Mitt, des Instituts 1910,
S. 437 f.), deren Zeit beide Male unzweifelhaft durch das
utrsp Tvj; pvj-po; Boa; feststeht. Mit diesen Inschriften
stimmt paläographisch die Weihinschrift des fl’iksTaipoc
’Arrdkou auf Mamurt-Kaleh durchaus überein. Wir
geben zur Vergleichung mit der Zeichnung Schazmanns
(Abb. 2) beistehend ein Faksimile aus dem Schlüsse
der beiden Inschriften auf Tempel (b) und Altar (a) des
Demeterheiligtums in Pergamon (1 : 6).
Daß die zu Königen gewordenen Herrscher von
Pergamon dem von ihrem Archegeten in neuer Gestalt
geschaffenen Heiligtume weiter Gunst bewiesen, lehrt die
schon erwähnte Inschrift der Priesterin Metrei's zu Ehren
 
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