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Corinth, Lovis
Selbstbiographie: mit 22 schwarzen und 4 farbigen Bildnissen — Leipzig: Hirzel, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.48670#0165
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FÜNFTER TEIL
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1B a c t) i c t i s
Als idi diesen Artikel hier niederschrieb, hatte der Krieg von 1914,
welcher in der Entwicklungsgeschichte Deutschlands wohl von allen
Kriegen die wichtigste Bedeutung haben wird, eben erst angefangen.
Bangigkeit war wohl in den Herzen, als die ersten Siegesfanfaren die
deutschen Lande durchtönten. Kein leichtsinniger Übermut schwellte da
des Deutschen Brust. Nein! wie wir in banger Hoffnung von unseren
Kameraden, denen das Glück zu teil wurde, gegen den Feind zu gehen,
Sieg und Abwehr erhofften, so waren wir auf alles gefaßt, auch auf den
Abgrund und Ruin, (der aber nicht ungestraft über uns ergehen sollte).
MitTodesmut würden alle Deutschen das frivole Spiel unsererFeinde ab-
wehren. Nun hat aber das Geschick es anders gefügt. Der Furor teutoni-
cus bewies den Gegnern, daß sie nicht ungestraft unser friedliches Leben
stören sollten. Zweimal in hundert Jahren eroberte deutsche KraftGallien.
Die Geschichte unseres Weltkrieges wird erst sehr viel später — leider
zumeist viele Jahre später nach dem ersehnten Friedensschluß — von rei-
neren Federn und wahrheitsgetreuer geschildert werden als es bis jetzt
geschehen konnte. Bisher sind nurNachrichten in die Zeitungen gebracht,

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