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Cramer, Heinrich Matthias August
Heinr. Matth. Aug. Cramers ... Nachrichten zur Geschichte der Herculanischen Entdeckungen — Halle, 1773 [Cicognara, 2667]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27567#0154
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izr VierterAbsch. Vonder erricht. kLmgl.Acad.

um, der den ganzen Körper, die linke Hand ausgenommen/
bedecke. Die Dritte ist eben st/ ausser daß sie keine Palla
trägt; daß der linke Arm mit einem Aermel bedeckt/ und
der Rechte halb bloß ist. Das Oberkleid ist röchlicht / und
das Haupt mit einem freyen gelben Tuche bedeckt/ dasauf
der Stirn in einer zierlichen Schleifst liegt. Die halb na-
ckende Figur stll Venus / und die andern beyden Juno und
Minerva seyn / und der Mahler stll die Begebenheit im
Sinne gehabt haben/ die Apollonitts VonRhsdUs 3/ 7 - n2
erzählt. Ein Paar besondere Umstände der Erzählung/
die ausdem Gemählde ausgedrückt sind/ machen dieses nicht
unwahrscheinlich. Venus sitzt mit Rechst weil sie Wirtin
ist/ aufeinem erhabenen Stuhle: Homer. II. 9/199. Od. i,
136. Juno steht/ entweder weil sie zuerst aufstand/ oder
weil sie die redende Person ist: Apoll, von Rh. 3/ m.

Zwölfte Platte: Die Erziehung des Bacchus.
Von den drey Nymphen, seinen Pflegerinnen/ stehen
zwey neben einem Baume; und die Dritte/ mit einem
Zweige bekränzt/ und auf der linken Seite mit einer Thier-
haut gekleidet, reicht dem iungen Gotte eine Traube dar,
danach erbegierig greift, indem ihn sein Pffegvater Silen
in die Höhe hebt. Neben diesem liegt ein Esel, mit einem
Kranze, gesattelt, und schläft. Er hat eiserne Hufeisen,
wie es scheint; doch ist ungewiß, ob sie iemals bey den Al-
ten , wie bey uns, mit Nageln angeheftet worden. Das
weiß man, daß es eine Art gab, die nur in schlimmen
Wegen untergebunden oder untergeschnallt wurden, welche
aber nachher wieder weggenommen werden konnten. Aus-
ser dem stehet man auf dem Gemählde ein Pauterthier das an
einer Cymbel mit Ringen (tintinnaftulu) leckt, und den
Mercur als einen schönen iungen Menschen. Er sitzt auf
einem Fasse, greift mit der linken in die Saiten der Leyer,

und
 
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