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Curtius, Ernst [Editor]
Die Ausgrabungen zu Olympia (Band 2): Übersicht der Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1876-1877 — Berlin, 1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.764#0012
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Cellawand. Die Gewandung gleicht derjenigen der Hesperide
auf der Atlasmetope und der „Heftia", welche jetzt Hippo-
dameia zu nennen ift und dem Oftgiebel angehört. Der rechte
vorgeftreckte Arm hielt entweder ruhig den Speer, oder be-
wies durch die Bewegung Theilnahme an der Handlung; im
erfteren Falle wäre die Göttin mehr als Idol aufgefafst. Viele
kleinen Einlaffe für Bronzezufatz an Helm und Schultern. Höhe
1,59 Meter.

B. Iolaosmetope, Fragment gefunden vor der
Weftfront am i. December 1876 auf der zweiten Stufe vor dem
nördlichften Intercolumnium. Die Figur ftand ruhig am linken
Ende der Reliefplatte und fcheint einen Speer — oder Fackeln?
— gehalten zu haben, daher ift hier wohl der Helfer des He-
rakles zu erkennen. Höhe 0.5S Meter.

XXVII. Drei römifche Statuen von denjenigen, welche am
Ende des März 1S77 in der römifchen Nifche am Fufse des
Kronion gefunden wurden; die mittlere weiblich 1,58 hoch;
die linke männlich 1.S0; die rechte, weiblich 1,85 Meter.

XXVIII. Commodus? Panzerftatue mit Kopf(r), gefunden
am gleichen Orte. Höhe 2,00 Meter.

XXIX. Panzerftatue, Torfo, reich verziert: M. Aureliusr
gleichen Fundortes. Höhe 1,60 Meter.

XXX. Porträtftatue einer römifchen Frau gefunden am
1. Mai 1877 im Heraion rechts vom Eingang, vor ihrer Bafis
auf dem Geficht liegend, feft in Schutt und Ziegeltrümmer ein-
gebettet. Der Kopf untadelhaft erhalten trägt an Piaaren und
Augen unzweifelhafte Spuren braunrother Farbe. Höhe 1,95
Meter.

XXXI. (Der Maafsftab ift auf den Photographien angebracht.)
A. Bronzen:

a Obere Reihe:
No. 1. Ohr und No. 4., Hörn vom Stiere des Philefios

(Paufanias V. 27,1) gefunden im Januar 1877 auf und

bei der in situ befindlichen Bafis etwa 30 Meter örtlich

von der Nordoftecke des Zeustempels.
No. 2. Oberer Thcil eines Mifchkruges gefunden vor der Weft-

front am 6. März 1877 der zweiten Säule (von Nord)

etwa auf 15 Meter gegenüber.
No. 3. (vor No. 2). Ein Inftrument gefunden am 3. Januar 1877

vor der Oftfront unter der Pflafterung, und 0.94 Meter

unter dem Niveau der Tcmpelbafis. Auf dem platten,

etwas gebogenen Bronzeftreifen find vier fchwimmende
Vögel angenietet, der achteckige Griff ift durch einen
Stift daran befeftigt, deffen Knopf als Windhundskopf
geftaltet ift.
No. 5. (links unter No. 1). Fragment eines Bleches mit getrie-
bener Arbeit, ein Löwe auf einem Thymiaterion; gefun-
den am 13. März vor der Weftfront.
No. 6. (rechts unter No. 4). Bronzeplatte mit einer Opfervor-
fchrift. Fragment (f. Arch. Zeitung 1877 S. 48 No. 56)
gefunden am 20. Februar yor der Nordoftecke. Auf der
Rückfeite mögen fpäter die Verzierungen eingekratzt
fein, Wellenlinien und concentrifche Kreife mit Tangen-
ten, als die Infchrift bedeutungslos und die Platte zer-
brochen wurde. Stärke 0,001.
b. Untere Reihe:
No. 1. Ein Thier von zwei Hunden vorn, von einem hinten an-
gefallen, Weihgefchenk nach denkwürdiger Jagd? ge-
funden im Süden des Tempels.
No. 2. Ein fortreitender Greif, gefunden im Norden des Tempels

(vgl. No. S).
No. 3. und 5. Saurotere gefunden vor der Oftfront.
No. 4. Ein Kalbskopf in ganz dünner Bronze, gefunden vor
der Nordoftecke des Tempels, unmittelbar aufsen an der
Nordmauer.
No. 7. Ein kleiner Wagen, gefunden vor der Oftfront (f. obere

Reihe No. 3).
No. 8. Greifenkopf gefunden mit mehreren analogen vor der
Weftfront; wohl als Verzierung eines Geräthes verwendet.
XXXI. B. Terracotten und Marmor:
a. obere Reihe inmitten:
ein Compofitencapitell gefunden in der Kirche, vollkommen
gleich mehreren andern, welche in dem halbrunden römifchen
Bau zum Vorfchein kamen.

Die Simenftücke diefer Tafel find fämmtlich unmittelbar
nördlich von der byzantinifchen Kirche gefunden worden; die
Ranken find theilweis erhoben, die Farben hellgelb, bräunlich
und roth.

Links unten Bruchftück eines Geifon, gefunden nahe der
Bafis des Philefios; die Farben find rothgelb und bräunlich.

G. Hirfchfeld.

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