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werden. Die Griechen legten die erste Malerschule an, und ver-
pflanzten diese Kunst erst später nach Italien. Panäuus, ein
Gehilfe des Phidias, wandte zuerst den Pinsel an, und Poly-
gnotus aus Thasus, 420 vor Christi erhob die Malerkunst zur
Selbstständigkeit, sowie sie durch Zeuxis, Proto genes, Par-
rhasius an Schönheit gewann. Das Höchste im Ausdruck erreichte
sie durch Timanthes aus Samos, welchen Meistern sich auch
Apelles als Porträtmaler, und Aristides nebst vielen un-
sterblichen Kollegen anschloß. In Italien erreichte die Malerei erst
im dreizehnten Jahrhunderte ihre Blüthe, wo sieinMichel Angelo,
Correggio, Raphaelund Tizian glänzende Repräsentanten sand,
welche sich im Studium der Antiken bildeten und die Poesie des
Gedankens mit der höchsten Schönheit glücklich vereinigten. Die
Romantik wollte mit diesen Klassikern nicht die gleichen Pfade
gehen, und aus dieser Reaction gingen dann die noch jetzt bestehen-
den Schulen in Deutschland, Frankreich und der Nieder-
lande hervor.
Das erste Aufleben der Plastik und Bildhauerkunst verliert
sich in das Dunkel grauer Vorzeit. Wir begegnen ihr auch schon
in den indischen Reichen, in China, Egypten, Affirien,
Persien, Phönizien, Phrigien, — doch kam sie zuerst bei
den Griechen zur höchsten Ausbildung, und ihre Blüthezeit beginnt
im fünften Jahrhunderte nach Christi mit den Meisterwerken von
Miron, Phidias, Polycletes, Seopas, Praxiteles
u. f. w. Von Griechenland aus hat sich die Plastik nach Italien,
und von dort weiter nach Deutschland und dem übrigen Europa
verzweigt, wo sie überall gefeierte Repräsentanten fand, doch
nirgends so herrliche Meisterwerke aufzuweifen hat, als in Italien
und hauptsächlich in Rom.
Musik und Gesang sind ohne Ausnahme allen, selbst den
ältesten Völkern bekannt, wenngleich nur in rohester und kunstlosester
Form; und wir finden die Musik auch bei den alten Griechen,
werden. Die Griechen legten die erste Malerschule an, und ver-
pflanzten diese Kunst erst später nach Italien. Panäuus, ein
Gehilfe des Phidias, wandte zuerst den Pinsel an, und Poly-
gnotus aus Thasus, 420 vor Christi erhob die Malerkunst zur
Selbstständigkeit, sowie sie durch Zeuxis, Proto genes, Par-
rhasius an Schönheit gewann. Das Höchste im Ausdruck erreichte
sie durch Timanthes aus Samos, welchen Meistern sich auch
Apelles als Porträtmaler, und Aristides nebst vielen un-
sterblichen Kollegen anschloß. In Italien erreichte die Malerei erst
im dreizehnten Jahrhunderte ihre Blüthe, wo sieinMichel Angelo,
Correggio, Raphaelund Tizian glänzende Repräsentanten sand,
welche sich im Studium der Antiken bildeten und die Poesie des
Gedankens mit der höchsten Schönheit glücklich vereinigten. Die
Romantik wollte mit diesen Klassikern nicht die gleichen Pfade
gehen, und aus dieser Reaction gingen dann die noch jetzt bestehen-
den Schulen in Deutschland, Frankreich und der Nieder-
lande hervor.
Das erste Aufleben der Plastik und Bildhauerkunst verliert
sich in das Dunkel grauer Vorzeit. Wir begegnen ihr auch schon
in den indischen Reichen, in China, Egypten, Affirien,
Persien, Phönizien, Phrigien, — doch kam sie zuerst bei
den Griechen zur höchsten Ausbildung, und ihre Blüthezeit beginnt
im fünften Jahrhunderte nach Christi mit den Meisterwerken von
Miron, Phidias, Polycletes, Seopas, Praxiteles
u. f. w. Von Griechenland aus hat sich die Plastik nach Italien,
und von dort weiter nach Deutschland und dem übrigen Europa
verzweigt, wo sie überall gefeierte Repräsentanten fand, doch
nirgends so herrliche Meisterwerke aufzuweifen hat, als in Italien
und hauptsächlich in Rom.
Musik und Gesang sind ohne Ausnahme allen, selbst den
ältesten Völkern bekannt, wenngleich nur in rohester und kunstlosester
Form; und wir finden die Musik auch bei den alten Griechen,