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Die stereoskopische Photographie.

Lage, weil jedes Halbbild vom gegenüberstehenden Objektiv umgekehrt
wird. Die Stereo-Umkehrapparate werden in allen gangbaren Platten-
größen erzeugt.


Fig. 179. Stereo-Betrachtungsapparat.

Der Stereo -Betrachtungsapparat, welcher das pla-
stische Sehen ermöglicht, besteht aus einem Gehäuse oder Gestell, an
dessen Frontseite zwei achro-
matische Sammellinsen (Oku-
lare) eingesetzt sind und das
in der Mitte eine Scheidewand
besitzt, damit jedes Bild un-
gestört mit dem zugehörigen
Auge betrachtet werden kann,
siehe Fig. 179. Das Stereo-
skop ist gewöhnlich sowohl
zum Betrachten von Stereo-
bildern in der Aufsicht als
auch in der Durchsicht ein-
gerichtet.

Wenn Stereobilder vollkommen naturähnlich, d. h. die Gegenstände
in ihrer wahren Größe und mit richtigen Tiefenverhältnissen erscheinen
sollen, muß der Abstand der beiden Okularachsen gleich dem Ab-
stand der Objektivachsen bzw. zweier zusammengehöriger Fernpunkte
des Bildes sein. Außerdem muß die Brennweite der Betrachtungslinsen
mit jener der Objektive möglichst übereinstimmen, damit alle Gegen-
stände unter demselben Winkel gesehen werden. Wenn die Brennweite
der Okulare wesentlich größer ist, so erscheinen die Gegenstände im
Bilde zu klein, in die Ferne gerückt und mit verlängerter Tiefenplastik,
umgekehrt verflacht sich das Bild. Bei einem guten Stereoskop ist der
Abstand der Okulare in den Grenzen von etwa 60 bis 90 mm veränder-
lich, während deren Brennweite gewöhnlich 10 cm beträgt, auf Bestel-
lung aber auch genau passend zu den Objektiven geliefert wird.

Zum Betrachten von Stereo-Diapositiven auf Agfa-Farben- und Auto-
chromplatten müssen die beiden Teilbilder auseinandergeschnitten, dann
vertauscht befestigt und von der Schichtseite her betrachtet werden.
 
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