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Die verschiedenen Kopiermethoden. 403
Alle Arten von Silber- und Eisenpapieren, dann das Platinpapier
sind in lichtempfindlichem, d. h. gebrauchsfertigem Zustande käuflich,
während die für den Pigment-, Gummi- und Öldruck bestimmten Papiere
erst kurz vor dem Gebrauche mit Chromlösung lichtempfindlich ge-
macht werden müssen. Dem Bromöldruck liegt ein fertiges Bromsilber-
bild zugrunde.
Die verschiedenen Kopierpapiere lassen sich im allgemeinen in
zwei Gruppen teilen.
a) Auskopierpapiere, das sind diejenigen, welche sich
beim Kopieren direkt schwärzen und ein vo11kräftiges Bild er-
scheinen lassen.
b) Entwicklungspapiere, bei denen nach dem Kopieren
noch kein Bild oder nur ein ganz schwaches Bild sichtbar ist, das dann
auf irgendeine Art entwickelt werden muß.
Zu den Auskopierpapieren gehören alle Chlorsilberpapiere mit
Silbernitratüberschuß, nämlich das Zelloidin- (Chlorsilberkollodium-)
papier, das Aristo- (Chlorsilbergelatine-) papier und das Albumin- (Chlor-
silbereiweiß-) papier.
Als Entwicklungspapiere im engeren Sinne gelten: das Bromsilber-
papier, alle Chlorbrom- (Gaslicht-) papiere und das Chlorsilberpapier
ohne Silbernitratüberschuß; im weiteren Sinne die für den Platindruck,
dann für den Pigment-, Gummi- und Öldruck oder Bromöldruck be-
stimmten Kopierpapiere.
Die Auskopierpapiere lassen sich am leichtesten und bequemsten
verarbeiten, weil das allmählich entstehende Bild bis zur vollen Kräf-
tigung überwacht und das Kopieren zur richtigen Zeit unterbrochen wer-
den kann. Die Papiere erfordern aber wegen ihrer geringen Empfind-
lichkeit zum Kopieren volles Tageslicht oder elektrisches Bogenlicht.
Die Entwicklungspapiere im engeren Sinne besitzen eine viel
höhere Lichtempfindlichkeit; Bromsilber- und Gaslichtpapiere eine so
hohe, daß man schon bei gewöhnlichem Lampenlicht kopieren und rasch
eine größere Zahl von Abdrücken herstellen kann. Sie erfordern aber
eine sichere Abschätzung bzw. Bestimmung der Belichtungszeit, wenn
Ausschuß vermieden werden soll. Auch ist es schwieriger, im Ton
und in der Kraft ganz gleiche Kopien zu erzielen.
Die Papiere für den Platindruck, Pigmentdruck, Gummidruck und
Öldruck sind Tageslichtpapiere, während dem Bromöldruck wieder die
hohe Empfindlichkeit des Bromsilberpapieres für das als Grundlage -
dienende Bromsilberbild zugute kommt.
Die Auskopierpapiere liefern Abzüge, die dem Charakter des Ne-
gatives vollkommen entsprechen und alle Einzelheiten und Feinheiten
desselben unverkürzt wiedergeben. Bei den Entwicklungspapieren läßt
sich der Charakter des Druckes durch die Art der Belichtung und Ent-
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