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Die Blenden. 609

2. Die Blenden.
Um bei den Durchleuchtungen und photographischen Aufnahmen
möglichst scharfe Bilder zu erhalten', ist zum Gebrauch der Röntgen-
röhre noch eine Vorrichtung notwendig. Zunächst hängt die Schärfe
des Bildes davon ab, daß der „Brennfleck" auf der Antikathode, von
dem die Röntgenstrahlen ausgehen und sich verbreiten, möglichst klein
sei. Diese Strahlen sind noch mit reflektierten, nicht umgewandelten
Kathodenstrahlen gemischt, welche zum Teil erst an der Glaswand in
Röntgenstrahlen umgesetzt werden, teils sich in Wärme verwandeln und
die Glaswand der getroffenen Halbkugel zum Leuchten bringen. Die
von derselben ausgehenden sogenannten Sekundärstrahlen überkreuzen


Fig. 267. Abblendung der Röntgenröhre.

die vom Brennpunkt der Antikathode kommenden (primären) Röntgen-
strahlen und verursachen, weil sie die gleiche Durchdringungskraft be-
sitzen, unscharfe, verschwommene Bilder. Es ist daher notwendig, ein
Mittel anzuwenden, das nur die primären Antikathodenstrahlen zur
Wirkung kommen läßt, die von der Glaswand der Röhre ausgehenden
sekundären Strahlen aber unwirksam macht. Hierzu benutzt man
Blenden aus einem für Röntgenstrahlen möglichst undurchlässigen
Material, wie Blei, Zink, Eisen, Bleiglas, bleihaltiger Gummi usw. Die
Blenden sind meist aus Blei, haben Plattenform und besitzen ein ent-
sprechend großes Loch, wodurch das Passieren der von der Anti-
kathode A ausgehenden Primärstrahlen aa nicht gehindert, der größte
Teil der Sekundärstrahlen aber abgeschnitten wird, siehe Fig. 267 I.
Mit der Lochblende allein lassen sich, wie man sieht, noch nicht alle
Davdd, Photogr. Praktikum. 3. Aufl. 39
 
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