610 Die Qualität der Röhre und der Röntgenstrahlen.
für die Schärfe des Bildes schädlichen Strahlen unwirksam machen.
Erst wenn man einen Bleitubus aufsetzt, werden alle Sekundärstrahlen
aufgefangen und können nicht mehr zur Platte gelangen, siehe Fig.
267 II. Auf diese Weise erst lassen sich scharfe Bilder erzielen.
3. Die Qualität der Röhre und der Röntgenstrahlen.
Die Größe der Luftverdünnung in der Röhre ist für die beson-
deren Eigenschaften der Röntgenstrahlen ausschlaggebend. Von dem
jeweilig herrschenden Luftdruck in der Röhre hängt die Durchdringungs-
kraft der Röntgenstrahlen ab. Röhren mit niedrigem Vakuum, d. h.
solche, die eine relativ große Luftmenge enthalten, nennt man weich;
Röhren mit höherem Vakuum, also geringerer Luftmenge, werden als
hart bezeichnet, je härter die Röhre, desto mehr Widerstand setzt
sie dem Durchgang des Induktionsstromes entgegen, um so größer muß
dessen Spannung sein und eine um so größere Durchdringungskraft
besitzen die Röntgenstrahlen. Bei weichen Röhren ist das Umgekehrte
der Fall. Im photographischen Sinne sind harte Röhren „lichtstärker"
als weiche.
Die Qualität der Röhre ändert sich durch den Gebrauch. Die
darin enthaltene Luftmenge wird allmählich verringert, indem das von
der Antikathode wegfliegende, äußerst fein zerstäubte Platin Luftteilchen
an sich reißt. Die Röhre wird dadurch immer härter (erkennbar an
dem graugrünen Licht und knisternden Geräusch beim Arbeiten) und
die photographischen Bilder neigen zu Kontrastlosigkeit und Flauheit,
weil die Röntgenstrahlen auch von der sonst schwerer durchdringbaren
Materie nicht mehr genügend zurückgehalten werden. Schließlich kann
der Widerstand der Röhre so groß werden, daß der Strom ihn nicht
mehr zu überwinden vermag und die elektrische Entladung in Form
von Funken außen an der Glaswand stattfindet. Eine normale, richtig
eingeschaltete Röhre zeigt ein ruhiges, gleichmäßiges, scharf abgegrenztes
Leuchten der unterhalb des Platinspiegels liegenden Kugelhälfte. Bei
verkehrtem Einschalten wird auch die hintere Fläche der Glaskugel
leuchtend; das Licht ist unruhig und fleckig.
Die Bestimmung der Röhrenhärte ist für photographische Auf-
nahmen von größter Wichtigkeit. Annähernd kann sie nach dem Durch-
leuchtungsbild auf einem Baryumschirm geschätzt, genau nur durch
eigenartige Präzisionsinstrumente gemessen werden, z. B. durch das
Krypto-Radiometer von Wehnelt. Von dem richtigen bzw. jeweils am
besten geeigneten Härtegrade hängt wesentlich das Resultat der Auf-
nahme ab. Man benutzt daher meist Röhren mit regulierbarem
Luftdruck. Für Röntgenaufnahmen werden gewöhnlich weichere Röhren
und längere Belichtungen vorgezogen, weil man damit leichter kontrast-
reiche Bilder erhält. Für Moment- und Schnellaufnahmen müssen härtere
Röhren bei größerer Stromstärke (Belastung) angewendet werden.
für die Schärfe des Bildes schädlichen Strahlen unwirksam machen.
Erst wenn man einen Bleitubus aufsetzt, werden alle Sekundärstrahlen
aufgefangen und können nicht mehr zur Platte gelangen, siehe Fig.
267 II. Auf diese Weise erst lassen sich scharfe Bilder erzielen.
3. Die Qualität der Röhre und der Röntgenstrahlen.
Die Größe der Luftverdünnung in der Röhre ist für die beson-
deren Eigenschaften der Röntgenstrahlen ausschlaggebend. Von dem
jeweilig herrschenden Luftdruck in der Röhre hängt die Durchdringungs-
kraft der Röntgenstrahlen ab. Röhren mit niedrigem Vakuum, d. h.
solche, die eine relativ große Luftmenge enthalten, nennt man weich;
Röhren mit höherem Vakuum, also geringerer Luftmenge, werden als
hart bezeichnet, je härter die Röhre, desto mehr Widerstand setzt
sie dem Durchgang des Induktionsstromes entgegen, um so größer muß
dessen Spannung sein und eine um so größere Durchdringungskraft
besitzen die Röntgenstrahlen. Bei weichen Röhren ist das Umgekehrte
der Fall. Im photographischen Sinne sind harte Röhren „lichtstärker"
als weiche.
Die Qualität der Röhre ändert sich durch den Gebrauch. Die
darin enthaltene Luftmenge wird allmählich verringert, indem das von
der Antikathode wegfliegende, äußerst fein zerstäubte Platin Luftteilchen
an sich reißt. Die Röhre wird dadurch immer härter (erkennbar an
dem graugrünen Licht und knisternden Geräusch beim Arbeiten) und
die photographischen Bilder neigen zu Kontrastlosigkeit und Flauheit,
weil die Röntgenstrahlen auch von der sonst schwerer durchdringbaren
Materie nicht mehr genügend zurückgehalten werden. Schließlich kann
der Widerstand der Röhre so groß werden, daß der Strom ihn nicht
mehr zu überwinden vermag und die elektrische Entladung in Form
von Funken außen an der Glaswand stattfindet. Eine normale, richtig
eingeschaltete Röhre zeigt ein ruhiges, gleichmäßiges, scharf abgegrenztes
Leuchten der unterhalb des Platinspiegels liegenden Kugelhälfte. Bei
verkehrtem Einschalten wird auch die hintere Fläche der Glaskugel
leuchtend; das Licht ist unruhig und fleckig.
Die Bestimmung der Röhrenhärte ist für photographische Auf-
nahmen von größter Wichtigkeit. Annähernd kann sie nach dem Durch-
leuchtungsbild auf einem Baryumschirm geschätzt, genau nur durch
eigenartige Präzisionsinstrumente gemessen werden, z. B. durch das
Krypto-Radiometer von Wehnelt. Von dem richtigen bzw. jeweils am
besten geeigneten Härtegrade hängt wesentlich das Resultat der Auf-
nahme ab. Man benutzt daher meist Röhren mit regulierbarem
Luftdruck. Für Röntgenaufnahmen werden gewöhnlich weichere Röhren
und längere Belichtungen vorgezogen, weil man damit leichter kontrast-
reiche Bilder erhält. Für Moment- und Schnellaufnahmen müssen härtere
Röhren bei größerer Stromstärke (Belastung) angewendet werden.