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612 Die Bromsilberplatten und Kassetten für Röntgenstrahlen.

einanderfolge unterbrochen wird. Darunter bemerkt man Bleisicherungen
und den Regulierwiderstand. Vor dem Schrank steht ein fahrbarer durch
Kabel verbundener Regulierungsapparat, der Drahtwiderstände umschließt.
Auf der schrägen Marmorplatte sind angebracht: der Einschalter, die
Regulierkurbel und das Amperemeter für den Betriebs- (Primär-) Strom
des Induktors, die Regulierkurbel für den Unterbrecher und eine Beleuch-
tungsglühlampe samt Ausschalter.
4. Die Bromsilberplatten und Kassetten für Röntgenstrahlen.
Die bekannten Plattenfabriken wie die Firmen Dr. C. Schleußner,
Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M., die „Agfa" (Aktiengesellschaft für
Anilinfabrikation) in Berlin, J. Hauff & Co., G. m. b. H. in Feuerbach
i. Würt., Richard Jahr, Trockenplattenfabrik in Dresden stellen für
Röntgenaufnahmen besondere Platten her mit dicker Schicht,
starkem Silbergehalt, hoher Empfindlichkeit, guter Deckkraft und völliger
Schleierfreiheit. Das Glas des Schichtträgers soll für Röntgenstrahlen
möglichst undurchlässig sein und wird infolgedessen sehr stark bleihaltig
gewählt. Die gebräuchlichsten Formate sind 13X18, 18X24, 18x40
und 30X 40 cm. Man bezieht die Platten in der üblichen Dutzendpackung
oder in Einzelpackung. Diese Einzelpackung der Röntgenspezialplatte
ist äußerst bequem, da sie den Gebrauch einer Kassette überflüssig
macht. Die Packung besteht aus einer lichtsicheren Papierumhüllung;
ein Aufdruck zeigt die Schichtseite an. Da die einzeln gepackten
Platten nicht so lange haltbar wie die Schicht auf Schicht liegenden
Platten sind, schaffe man keinen großen Vorrat von solchen Platten
an. Man kann natürlich auch eine Trockenplatte selbst in schwarzes
Papier hüllen, doch ist ein einmaliges Einwickeln der Platte nicht ge-
nügend, da Tages- oder Lampenlicht schon in wenigen Sekunden durch
die winzig kleinen Löcher des Papiers auf die Bromsilberschicht wirkt
und nach dem Entwickeln das ganze Negativ mit schwarzen Punkten
übersät erscheint. Die Platte in gelieferter Einzelpackung sowie die
in schwarzes Papier eingehüllte Platte kann nur in Verbindung mit
einer festen Metallunterlage benutzt werden, damit der aufliegende
Körperteil die Platte nicht zerdrückt.
Schließlich werden auch Planfilms verwendet, die biegsam,
unzerbrechlich und viel leichter als Platten sind, doch ist die Haltbar-
keit nur eine bedingte. Für Zahnaufnahmen, bei denen der Film in den
Mund gelegt werden muß, ist dieses Aufnahmematerial unentbehrlich.
Zelluloidfilms haben noch den manchmal erwünschten Vorteil, daß sie
dem Durchgang der Röntgenstrahlen fast gar keinen Widerstand bieten
und daher in mehrfacher Lage gleichzeitig belichtet werden können.
Die Neue Photographische Gesellschaft in Steglitz hat ein hoch-
empfindliches, glänzendes Bromsi1berpapier eingeführt, das an
Stelle der;Platte für direkte Röntgenaufnahmen bestimmt ist. Sie hat das
 
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