Auf Metall folgt im Jahre 1971 Beton als
Material des Plastikers. Drei bemalte Dop-
pelplastiken schließen sich auf dem Forum
des Johanneums in Homburg zu einem
begehbaren Skulpturen-Raum zusam-
men. Betonpfeilerauf dreieckigem Grund-
riß sind zu Paaren geordnet und durch far-
bige Rhombenöffnungen wachsender
Größe an den einander zugewandten Sei-
ten akzentuiert. Erstmals stellt Schneider
seine bildhauerische Arbeit hier in den
Dienst einer architektonisch-platzgestal-
tenden Aufgabe — eine Thematik, die er
von da an immer wieder aufgreifen sollte,
die ihm in vielen Aufträgen immer erneut
abverlangt wird.
Auch 1971 entstehen noch originelle
Stahlskulpturen, so etwa Verthori Reißver-
schluß, in verschiedenen Fassungen, in
der größten, 5,20 Meter hoch, beim Gym-
nasium Dudweiler stehend. Die verborge-
ne Kraft der stetig die Spitze verändernden
horizontalen Dreiecke scheint das Stahl-
gebilde nach oben hin in der Mittelachse
zu zerteilen.
Oder die »Ippollis«, erneut mit einem
Kunstwort bezeichnete Gebilde; dies Wort
ist abgeleitet aus »Knipperdolling«, dem
Namen des»Königs«derWiedertäufer, der
1536 in Münster, wo er seit 1534 Bürger-
meister war, hingerichtet und dessen
Leichnam in einem Käfig am Lambertiturm
aufgehängt wurde. Ippolli 1 istein käfigarti-
ges Gebilde aus Stahldraht-Zylindern, Ip-
polli 2 (Abb. 14) ein Doppelkäfig aus zwei
übereinandergestellten schrägen Draht-
zylindern in einem großen kubischen Kä-
fig, ein vielgliedriges, durch Schattenwürfe
optisch ungewöhnlich steigerungsfähiges
Werk, Ippolli 3 von 1972 ein schräg verzo-
gener, mehrteiliger Käfig, in dem das The-
ma expressive Qualität gewinnt.
In den beiden /ppoma-Gebilden von
1972 sind Drahtwürfel durchsetzt von drei-
eckigen, perforierten Metallflächen: so
nimmt die Metallplastik das Licht pointilli-
stisch in sich auf.
Schließlich Verthori 30 (Abb. 15),
horizontal-vertikal strukturiert mit einem
mittleren Rhombus, eine in Licht und
Schatten scharf konturierte Metallplastik,
die unterschiedlichste Ansichten zeigt,
sich verdichtend zu kompakten Seitenflä-
chen. 1973 schafft Schneider davon eine
2,60 Meter hohe Variante.
Aus dem Jahre 1977 stammt lppolli5, ein
schrägstehender mehrteiliger Zylinder
aus rotbemalten Metallstäben, gedacht als
Modell für eine Großskulptur von 10 Me-
tern Höhe. Hieran schließt an die Wandge-
staltung im Foyer des Verwaltungsgebäu-
des der Saarbergwerke in Saarbrücken,
eine etwa 19 Meter breite, 4 Meter hohe
Komposition aus Edelstahl und Nylonsei-
len, in der sich abstrakte Form und Verwei-
sung auf die Seile und Räder der Berg-
mannsarbeit untrennbar vereinen.
Dies ist Schneiders letzte Arbeit in Me-
tall. Seit geraumer Zeit schon hatte für ihn
der Stein zunehmend an Bedeutung ge-
wonnen und es ist, als ob er mit dem Stein
auch den Kern seiner Kunst gefunden
hätte 12).
Material des Plastikers. Drei bemalte Dop-
pelplastiken schließen sich auf dem Forum
des Johanneums in Homburg zu einem
begehbaren Skulpturen-Raum zusam-
men. Betonpfeilerauf dreieckigem Grund-
riß sind zu Paaren geordnet und durch far-
bige Rhombenöffnungen wachsender
Größe an den einander zugewandten Sei-
ten akzentuiert. Erstmals stellt Schneider
seine bildhauerische Arbeit hier in den
Dienst einer architektonisch-platzgestal-
tenden Aufgabe — eine Thematik, die er
von da an immer wieder aufgreifen sollte,
die ihm in vielen Aufträgen immer erneut
abverlangt wird.
Auch 1971 entstehen noch originelle
Stahlskulpturen, so etwa Verthori Reißver-
schluß, in verschiedenen Fassungen, in
der größten, 5,20 Meter hoch, beim Gym-
nasium Dudweiler stehend. Die verborge-
ne Kraft der stetig die Spitze verändernden
horizontalen Dreiecke scheint das Stahl-
gebilde nach oben hin in der Mittelachse
zu zerteilen.
Oder die »Ippollis«, erneut mit einem
Kunstwort bezeichnete Gebilde; dies Wort
ist abgeleitet aus »Knipperdolling«, dem
Namen des»Königs«derWiedertäufer, der
1536 in Münster, wo er seit 1534 Bürger-
meister war, hingerichtet und dessen
Leichnam in einem Käfig am Lambertiturm
aufgehängt wurde. Ippolli 1 istein käfigarti-
ges Gebilde aus Stahldraht-Zylindern, Ip-
polli 2 (Abb. 14) ein Doppelkäfig aus zwei
übereinandergestellten schrägen Draht-
zylindern in einem großen kubischen Kä-
fig, ein vielgliedriges, durch Schattenwürfe
optisch ungewöhnlich steigerungsfähiges
Werk, Ippolli 3 von 1972 ein schräg verzo-
gener, mehrteiliger Käfig, in dem das The-
ma expressive Qualität gewinnt.
In den beiden /ppoma-Gebilden von
1972 sind Drahtwürfel durchsetzt von drei-
eckigen, perforierten Metallflächen: so
nimmt die Metallplastik das Licht pointilli-
stisch in sich auf.
Schließlich Verthori 30 (Abb. 15),
horizontal-vertikal strukturiert mit einem
mittleren Rhombus, eine in Licht und
Schatten scharf konturierte Metallplastik,
die unterschiedlichste Ansichten zeigt,
sich verdichtend zu kompakten Seitenflä-
chen. 1973 schafft Schneider davon eine
2,60 Meter hohe Variante.
Aus dem Jahre 1977 stammt lppolli5, ein
schrägstehender mehrteiliger Zylinder
aus rotbemalten Metallstäben, gedacht als
Modell für eine Großskulptur von 10 Me-
tern Höhe. Hieran schließt an die Wandge-
staltung im Foyer des Verwaltungsgebäu-
des der Saarbergwerke in Saarbrücken,
eine etwa 19 Meter breite, 4 Meter hohe
Komposition aus Edelstahl und Nylonsei-
len, in der sich abstrakte Form und Verwei-
sung auf die Seile und Räder der Berg-
mannsarbeit untrennbar vereinen.
Dies ist Schneiders letzte Arbeit in Me-
tall. Seit geraumer Zeit schon hatte für ihn
der Stein zunehmend an Bedeutung ge-
wonnen und es ist, als ob er mit dem Stein
auch den Kern seiner Kunst gefunden
hätte 12).