Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 9.1858

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1202#0327
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
30Ü

Ueber die städtische G alerie, deren Lokal bald zur Aufnahme
der für sie bestimmten Kunstwerke vorbereitet sein wird, statten
wir ausführlichen Bericht ab, sobald die Eröffnung stattgefunden
haben wird.
Auf den Ausstellungen des Norddeutschen Gesammt-Vereins
wurden im Jahre 1858 gerade 100 Bilder angekauft. Und zwar
von Bremen 24 von deutschen, 7 von niederländischen, 2 von
französischen Malern, im Ganzen also 33. Von Hamburg 25
Bilder (20 von deutschen, 5 von niederländischen). Von Lübeck 17
(10 Deutsche, 7 Niederländer). Von Rostock 25 (15 Deutsche,
10 Niederländer). Ueber die Ankäufe von Stralsund und
Greifswald find wir bis jetzt ohne Nachricht geblieben.

Concurs des Pester Kunstvereins für ein Gemälde zum Behufs
des Prämienblattes für das Jahr 1860.
Nach dem Beschlüsse der Generalversammlung vom 10. Juni
1858 werden alle Künstler hiemit benachrichtigt, daß der Pester
Kunstverein für ein zum Prämienblatt geeignetes Oelgemälde
freie Concurrenz eröffnet.
Die Bedingnisse sind folgende:
1. Der Gegenstand des Bildes muß der ungarischen Geschichte
entnommen sein, gleichviel welchen Zeitalters.
2. Die Höhe muß bei einem fertigen breiten Bilde wenigstens
vier Schuh, bei einem hohen wenigstens fünf Schuh haben.
Die concurrirenden Bilder können von größerem, dürfen aber
nicht von kleinerem Formate sein.
3. Der Einsendungstermin ist bis 1. Mai 1859, mit Angabe
des Preises.
4. Zum Concurs werden übrigens auch Skizzen und Zeichnun-
gen zugelaffen.
Alexander Ritter,
Vereins-Sekretär.

Verbindung für historische Kunst.
Ihren Beitritt haben erklärt:
die Herren: Kommerzienrath L. Sachse in Berlin (Actie Nr. 52)
Stadtrath Jacobs in Potsdam (Nr. 53),
Baron Simon von Sina Excellenz, Gesandter Sr.
Maj. des Königs von Griechenland in Wien
(Nr. 54—57).
Berlin, Gotha, Wien.
Loofs,
Geschäftsführer.

Benachrichtigung.
Den geehrten Künstler- und Kunstvereinen zeige ich hiermit
ergebenst an, daß ich die Hauptgeschäftsführung des Kunstvereins-
kreises westlich der Elbe und die Geschäftsführung des Kunst-
vereins zu Gotha niedergelegt habe. Erstere hat Herr Stadtrath
vr. F. Lucanus zu Halberstadt, letztere Herr Archivrath vr.
A. Bube in Gotha übernommen. Bei dieser Mittheilnng verfehle
ich nicht, für das vielfach mir bewiesene Wohlwollen meinen
wärmsten Dank auszusprechen.
Gotha, am 13. October 1858.
Schulrath Looff.


Flaren^. In Betreff der im Hause des Michelangelo gestifteten
Gallerte Buonarotti, welche durch das Testament des am 12. Febr. d. I.
verstorbenen Secretärs im Unterrichtsministerium Cosimo Buonarotti
besonders sicher gestellt und zu einer ewigen Stiftung gemacht wurde,
ist von den Erben des Testators ein Erbfchaftsstreit erhoben, dessen
günstiger Ausgang für die Erben Zerstückelung und Verkauf der
Gallerie zur Folge haben würde. In erster Instanz ist eine Abweisung
der Klage erfolgt, und man hofft, daß der fernere Verlauf des Processes
die Folgen dieser neuen Schmach, welche die Gleichgültigkeit gegen die
größten nationalen Schätze auf sich ladet, abwenden möge. — Ein er-
freuliches Gegenstück hierzu bildet, daß der Professor Michel Buonarotti,
einer der Verwandten des Testators Und Eigenthümer mehrerer Auto-
grafen und Zeichnungen Michelangelos, dieselben der Gallerie Buonarotti
geschenkt hat, in welcher sie sich bisher nur leihweise befunden hatten.
Von dem Photographen Alinari wird demnächst eine Sammlung
von 50 photographischen Nachbildungen nach Handzeichnungen Raphaels,
Leonardo's, Perugino's, Michelangelo's, Tizians u. s. w., die sich in der
Gallerie Degli Ufficii befinden, edirt werden. — -
IllNN. Auf Befehl des französischen Gouvernements soll die be-
rühmte Kreuzabnahme von Daniel da Volterra in 8. Iriulta, cke' ölontl
nach Paris gebracht werden. Als Rechtsgrund dieser Entführung wird
geltend gemacht, daß die Kirche 1494 von Carl VIII. von Frankreich
erbaut und noch 1815 auf Kosten des französischen Gouvernements re-
staurirt, mithin Eigenthum Frankreichs sei!! — Andrerseits wird
geltend gemacht, daß das fragliche Bild auf Kosten der Elena Orsini
in der von ihr angebauten Capelle Orsini al krs5eo gemalt wurde,
später jedoch wegen voraussichtlichen Verderbens auf Leinwand über-
tragen und Zwecks besserer Erhaltung in eine andere Capelle der Kirche
versetzt ist. Der Advokat Passerini, ein Nachkomme jener Elena Orsini,
hat gegen den Schritt des französischen Gouvernements protestirt und
ist entschlossen, die Rechte des Bildes auf das Aeußerste zu vertreten.—

Berichtigung.
In den „Reisebemerkungen in Tirol" ist der Name des Bildhauers
Pen dl in Meran im April- und Junihefte des D. Kunftbl. durchweg
in Pandl verdruckt worden, was hiedurch nachträglich berichtigt wird-

Verlag von Ebner L Seuberl in Stuttgart. — Druck der I. G. Sprandel'schcn Buchdruckerei daselbst.
 
Annotationen