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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 9.1901-1902

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Commichau, Felix: Rudolf Bosselt
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https://doi.org/10.11588/diglit.6454#0110
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Felix Commichau—Darmstadt:

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auf Plaketten und Medaillen so überaus selten.
Doch gerade Bosselt hat versucht, hier das
fast Unerreichbare zu erreichen. Im ersten
Bande der »Deutschen Kunst u. Dekoration«
1900, Seite 143 und 145, sehen wir zwei der-
artige Stücke; und obgleich nun die Repro-
duktion noch bedeutend günstiger wirkt als
das metallene Original, können wir nicht
umhin, uns bei diesen beiden Gesichtern an

dem überaus breiten, fladenartigen
Eindrucke, den sie machen, zu
stossen. Es sind erfreuliche Zeug-
nisse für das Streben des jungen
Künstlers, bis zu den äussersten
Grenzen seiner Kunst vorzu-
dringen. Der Gereiftere steht
um eine Erfahrung, aber wohl
gemerkt, um eine selbst gemachte
Erfahrung reicher, von diesem
Streben ab und beschränkt sich
auf das Einfachere, um desto
höher zu steigen. Ich weise auf
die Porträt-Plaketten u. Medaillen
vorliegender Publikation hin. —
Bei allen plastischen Schöpf-
ungen in Plaketten- und Medaillen-
Form, mit Darstellungen figür-
licher Art, ist die Komposition
der einzelnen Objekte in den eng umgrenzten
Raum wohl das wichtigste Moment. Die
beste Darstellung im Einzelnen, die höchste
Kunst in der Einzel-Form scheitert, wenn
zwischen Umgrenzung und der Bild-Eintei-
lung nicht Harmonie herrscht, wenn nicht
diese Umgrenzung als selbstverständlicher,
wohlthuender Abschluss des eigentlichen
Bildes empfunden wird. Der Rand muss
 
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