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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 31.1912-1913

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Esswein, Hermann: Ludwig Kainer, München
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https://doi.org/10.11588/diglit.7010#0478

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LUDWIG KAINER-MÜNCHEN.

BALLETT-ZEICH X U X GEX.

Diese Veröffentlichung ist nicht der glänzen-
den Erscheinung gewidmet, dem Russi-
schen Ballett, das im Januarheft dieser Zeit-
schrift zugleich mit den Ausstattungskünsten
Leon Bakst's eine
geistvolle Würdigung
gefunden. Sie gilt Lud-
wig Kainer, einem
erfreulich aufstreben-
den Talente, dessen
innerste Kräfte vor
dieser hinreißenden
Welt der Farben und
der Bewegungen zum
ersten Selbstgefühl,
zu ersten vollwertigen
Taten entbunden wur-
den. Brakls Moder-
ner Kunsthand-
lung in München
gebührt das Verdienst,
uns mit einer umfas-
senderen Kollektiv-
ausstellung, der die
hier abgebildeten Bal-
lettblätter entnommen
sind, den 1885 zu
München geborenen,
in seinen Entwicklungs-

jahren übrigens auch
ten Künstler vorgest
mich Ludwig Kainer
war der zwingende,

LUDWIG KAIXER—MÜNCHEN, ZEICHNUNG: »KARNEVAL«

naturforschend bestreb-
ellt zu haben. — Was
sofort geneigt machte,
durch die beigegebenen
Proben wohl auf den
ersten Blick bestätigte
Eindruck, einem Illu-
strator im einzig wahren
Sinne, nämlich einem
bewußt künstlerisch
und unbewußt philo-
sophisch zu Werke
gehenden Deuter far-
biger und motorischer
Lebensphänomene ge-
genüberzustehen und
nicht einem der vie-
len dutzendmodernen
Plauderer, die uns
selbst durch den be-
deutendsten Vertreter
ihrer Art, den verstor-
benen Fr. v. Reznicek
ein tiefes Grauen vor
den Histörchen bei-
gebracht haben, zu
denen Talmi-Sinnlich-
keit undTalmi-Eleganz
auch das lebensvollste

1913. VI. 3.

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