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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 40.1917

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Damen-Schlafzimmer von Prof. E. von Seidl
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https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0086

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professor emanuel von seidl. »landhaus des künstlers in muknau«

DAMEN-SCHLAFZIMMER

Das Murnauer Heim von Professor Emanuel
von Seidl hat bereits vor einigen Jahren
in einer Sonderpublikation — „ Mein Landhaus "
betitelt — eine umfassende Veröffentlichung
gefunden. Es war das Haus eines Junggesellen,
geschaffen für ein Leben in großem Freundes-
kreise, ein Leben voll Kunst undMusik. — Heute
könnten und müßten wir eine Fortsetzung ma-
chen ; vieles hat sich verändert, alles hat sich
verschönert. Es müßte gezeigt werden, wie sich
die einstige Junggesellenklause zum stattlichen
Familienhause des Spätverehelichten entwickelt
hat. Die nachfolgenden Wiedergaben aus dem
Wohn- und Schlafzimmer der Frau mögen vor-
läufig genügen, um darzulun, wie Meister Seidl
den neuen Anforderungen die schönste Erfül-
lung gab. Daß er diesem Werke alle Liebe seines
Schaffens zufließen ließ, ist nicht zu verwun-
dern, und so haben denn die Merkmale seiner
Werke: Behaglichkeit, Tonwärme und prak-
tische Gestaltung hier wiederum ihren reinsten
Ausdruck gefunden. Form und Linie sprechen
aus den Abbildungen zu deutlich, um weitere
Worte der Anerkennung zu rechtfertigen. Nur

VON PROF. E. VON SEIDL.

einige beschreibenden Angaben mögen noch
Platz finden. — Das Schlafzimmer hat eine ge-
schweifte oblonge Form und wurde dem be-
stehenden Haus neu angegliedert. In der Mitte
der einen Längswand steht das Bett, das Kopf-
ende in einer Nische, frei im Zimmer. Eine Reihe
weißgestrichene mit Mahagonileisten gezierte
Wandschränke erleichtern die Unterbringung der
Kleider usw. Auch die Waschtoileite ist in einen
Wandschrank eingebaut. Sofa und Stühle sind
mit schwarz und weiß gestreiftem Rips bezogen;
die Plüschsessel haben schwarzen Bezug, wozu
die Stoffampel und die Fußschemel mit ihrem
grellen Grün einen guten Kontrast bilden. Die
Wände sind mit gelblichweißem Cretonne be-
spannt, der ein reiches Girlandenmuster in hell
und dunkelgetöntem Rosa zeigt. Den Fußboden
ziert ein lila Teppich mit grauen Rosetten. Die
Decke ist mit einer großen Hohlkehle herunter-
gezogen, sodaß ein gewölbeartiger Abschluß
entsteht. Große Glastüren führen auf den Süd-
und Ostbalkon mit der herrlichen Aussicht auf
die alten Eichen des Parkes und die ragenden
Gipfel des Wettersteingebirges, schriftleitung.
 
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