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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 40.1917

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Volbehr, Theodor: Willi Geiger als Porträtist
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https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0163

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Willi Geiger als Porirätist.

logische Kunst bewährte, dann begreift man
sofort, warum auch seine Porträts so reich an
seelischem Leben sind. — Nur möchte man
behaupten: in diesen Bildnissen ist alles ver-
einfacht, schlichter, größer geworden. Es ist,
als stecke in der Technik etwas von den künst-
lerischen Erlebnissen der Zeit unmittelbar vor
dem Kriege, von der Abkehr vom Impressionis-
mus, dem Sinn für das Wesentliche, für die
Struktur der Dinge. In der Ausdruckskraft der
Köpfe aber scheint viel von dem großen Er-
leben des Krieges selbst zu liegen, eine Inner-

lichkeit, die dazu zwingt, sich immer wieder
in die Eigenart jedes einzelnen dieser Menschen
zu vertiefen. Dabei wird man dann die Ent-
deckung machen, daß in jedem dieser Köpfe
nicht nur die dargestellte Persönlichkeit zum
Ausdruck gebracht ist, sondern zugleich ein
Typisches, das sich über den Einzelfall erhebt.
Man empfindet das gegenüber der Frauengestalt
mit dem leise vorgestreckten Haupt und dem
suchenden, fast ängstlich in die Ferne träumen-
den Blick, gegenüber dem Manne mit dem
stillen Lauschen im geneigten Kopfe und in der

MALER WILLI GEIGER—BERLIN. GEMÄLDE »BILDNIS DES SOHNES DES KÜNSTLERS«
 
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