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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 40.1917

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Lachmann, Ismar: Professor Philipp Franck
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https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0172

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Professor Philipp Franck.

PROF. PHILIPP FRANCK—BERLIN.

GEMÄLDE »DER WANNSEE«

Bestes hergab. Sein Platz war stets unter der
Jugend. Als in den neunziger Jahren die junge
Berliner Kunst sich zur Sezession zusammen-
schloß, sah man ihn unter den Gründern. Die
Theorien der Impressionisten waren längst seine
Sache. Bei der Spaltung der Sezession im ersten
Kriegsjahr in Corinth- und Liebermann-Gruppe
trat er zur Gruppe Corinth. Manche Anregung
konnte er im Kreise der Sezessionisten finden.
Aber im Grunde war seine Art selbsterworben
und selbsterkämpft. Er war zu stark, um nur
Mitläufer zu sein. Sein Pinsel hat Saft und
Kraft von Trübnerschem Wurf und hat die
lyrischeZartheitThomascherSeelenkunst. Innere
Wahrhaftigkeit und ruhevolle Heiterkeit sind

die Kennzeichen seines Wesens. Was er gab,
gab er aus sich heraus. Schaffend und unbe-
wußt warf er die Fesseln der Schule ab. Nichts
mehr von Linienzwang, nichts mehr von Anek-
dotenkunst! Bis 1907 ergötzt er sich noch an
figürlichen Dingen. Malt Landleute und bunte
Gestalten vom Spreewald. Er liebt die Blumen
und liebt den Wald und liebt die Natur in der
Ganzheit ihrer Erscheinung. Er genießt die
Schönheit mit unbefangener Lust. Er malt nur,
was sein Malerauge reizt und beglückt.

Drei Motive haben ihn am meisten beschäftigt:
Blumengärten, badende Knaben und Taunus-
berge. Seine Blumenbilder gehören zum besten
was er geschaffen hat. Sie sind in der Öffent-
 
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