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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 40.1917

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Lux, Joseph August: Österreichische Werkkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0185

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Österreichische Werkkunst.

dieser Stadt pilgerten. Und wenn wir auch bei
unserem Denken und Schaffen nicht gerade auf
den Stock im Eisen hinzielen, so ist doch jede
neue Tat ein Nagel in den Stammbaum unserer
Stadt, zu ihrem Gedächtnis und ihrer Verherr-
lichung. Und nicht weit von diesen beiden Sym-
bolen Wiens steht ein drittes, die barocke Drei-
faltigkeitssäule von Burnacini als Kunstweiser
des herrlichen 18. Jahrhunderts, das Wien mit
soviel Gnaden beschenkt hat, von Raphael
Donner und Fischer von Erlach bis Wolf gang
Amadeus Mozart. Das Goetheische Zeitalter
fügte dann das ihrige hinzu, es ist die große

Spanne, in der klassizistische Ideen Heimat-
wurzeln faßten, vom kaiserlichen Schönbrunn
bis zu den bescheidenen Biedermeierhäuschen
am Fuß des Kahlenberges, was Grillparzer und
Raimund in Verborgenheit und Verkanntheit,
Universelles österreichisch ausdrückten. Auch
für sie stand es fest, daß österreichisch sein
zugleich bedeutet universell sein, im Hinblick
auf Menschheits- und Himmelsgedanken. Daß
man sie aber in der Sprache des Gemüts aus-
drücken müsse, damit sie den Weg in die Herzen
fänden und in das Gefühl, aus dem sie stammen,
und daß dies eben keineswegs in erster Linie

ARCHITEKT PROFESSOR OSKAR STRNAD—WIEN. »WASCHESCHRANK IN NEBENSTEHENDEM SCHLAFZIMMER«
 
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