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Storck, Willi F.: Die Gartenstadt Mannheim-Waldhof
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0330
Die Gartenstadt Mannheim — Waldhof.
von den Bedürfnissen des Gesamtplanes be-
stimmt. Die fortlaufende, geschlossene Archi-
tektur der langen Häusergruppen bietet natur-
gemäß für das Gesamtbild wesentliche Vor-
teile. Die Gleichheit der Wohnbedürfnisse ver-
langt eine Typisierung der Wohnformen, so-
wie die zweckmäßige Anordnung und Gleich-
heit der Innenräume. Auch im körperlichen
Aufbau der Siedelung kommt eine Steigerung
zur Monumentalität zum Ausdruck; die äuße-
ren Reihenhäuser sind einstöckig mit hohem
Mansardendach; die inneren hingegen zwei-
stöckig mit flacherem Satteldach. Sie sind
nicht ärmlich und dürftig, nicht spielerisch und
ländlich, sondern tragen ehrlich und bewußt
auchim einzelnen einegewisse monumentale Art
zur Schau. Von außen angebrachten Schmuck
vermeiden sie; die Klarheit und Würde ihrer
Verhältnisse, die sorgsame Durchführung an sich
schmückender Detailformen (Fenster, Brüstung,
Treppe, Balkon usw.) geben ihnen Reichtum und
Schönheit. Die Flächen wirken in ihrer Reinheit
stark und bewußt; oft verleiht ihnen ein ein-
facher Blendbogen, ein plastisch voll gebildetes
Gesims weithin sichtbare Zierde. Die Dächer
sind in ihrem warmen Ziegelrot ein malerisch
belebender Faktor; ihre Ausnutzung ist durch
praktische Gesichtspunkte bedingt; sie sind
besonders massig ausgebildet im Verhältnis
zur Gesamtgröße der Häuser.
5S Die bisher ausgeführten Häuser haben noch
nicht die Hälfte des Gesamtplanes erreicht;
und doch bieten sie bereits in ihrer jetzigen
Vollendung einen Reichtum an wechselvoll
gegliederten Formen und Räumen; breit und
behäbig öffnen sich die Hauptstraßen ; still und
verborgen laufen die Gartenwege durch das
weite Grün. Offene Torbögen gestatten Durch-
blicke von malerischem Reiz ; plastische Vasen,
Monumente, kleine Gartenhäuser geben dem
Auge wirkungsvolle Zielpunkte. Noch ist man-
ches unvollkommen, provisorisch: die Laternen
stören in ihrer verschnörkelten Gußzierform,
ebenso wie die hart und derb wirkenden Draht-
gitter, die durch Hecken ersetzt werden sollen.
Die Zeit wird diese Mängel abstellen; und die
nach dem Kriege infolge der Bedürfnisse wohl
rasch ihrer Vollendung entgegenreifende Siede-
lung wird eine beachtenswerte städtebauliche
Leistung darstellen.......... w. f. storck.
GARTENSTADT WALDHOF BEI MANNHEIM.
vergleiche hierzu das auf seite 311 abgebildete modell der gartenstadt waldhof.
von den Bedürfnissen des Gesamtplanes be-
stimmt. Die fortlaufende, geschlossene Archi-
tektur der langen Häusergruppen bietet natur-
gemäß für das Gesamtbild wesentliche Vor-
teile. Die Gleichheit der Wohnbedürfnisse ver-
langt eine Typisierung der Wohnformen, so-
wie die zweckmäßige Anordnung und Gleich-
heit der Innenräume. Auch im körperlichen
Aufbau der Siedelung kommt eine Steigerung
zur Monumentalität zum Ausdruck; die äuße-
ren Reihenhäuser sind einstöckig mit hohem
Mansardendach; die inneren hingegen zwei-
stöckig mit flacherem Satteldach. Sie sind
nicht ärmlich und dürftig, nicht spielerisch und
ländlich, sondern tragen ehrlich und bewußt
auchim einzelnen einegewisse monumentale Art
zur Schau. Von außen angebrachten Schmuck
vermeiden sie; die Klarheit und Würde ihrer
Verhältnisse, die sorgsame Durchführung an sich
schmückender Detailformen (Fenster, Brüstung,
Treppe, Balkon usw.) geben ihnen Reichtum und
Schönheit. Die Flächen wirken in ihrer Reinheit
stark und bewußt; oft verleiht ihnen ein ein-
facher Blendbogen, ein plastisch voll gebildetes
Gesims weithin sichtbare Zierde. Die Dächer
sind in ihrem warmen Ziegelrot ein malerisch
belebender Faktor; ihre Ausnutzung ist durch
praktische Gesichtspunkte bedingt; sie sind
besonders massig ausgebildet im Verhältnis
zur Gesamtgröße der Häuser.
5S Die bisher ausgeführten Häuser haben noch
nicht die Hälfte des Gesamtplanes erreicht;
und doch bieten sie bereits in ihrer jetzigen
Vollendung einen Reichtum an wechselvoll
gegliederten Formen und Räumen; breit und
behäbig öffnen sich die Hauptstraßen ; still und
verborgen laufen die Gartenwege durch das
weite Grün. Offene Torbögen gestatten Durch-
blicke von malerischem Reiz ; plastische Vasen,
Monumente, kleine Gartenhäuser geben dem
Auge wirkungsvolle Zielpunkte. Noch ist man-
ches unvollkommen, provisorisch: die Laternen
stören in ihrer verschnörkelten Gußzierform,
ebenso wie die hart und derb wirkenden Draht-
gitter, die durch Hecken ersetzt werden sollen.
Die Zeit wird diese Mängel abstellen; und die
nach dem Kriege infolge der Bedürfnisse wohl
rasch ihrer Vollendung entgegenreifende Siede-
lung wird eine beachtenswerte städtebauliche
Leistung darstellen.......... w. f. storck.
GARTENSTADT WALDHOF BEI MANNHEIM.
vergleiche hierzu das auf seite 311 abgebildete modell der gartenstadt waldhof.