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Györgyi, Coloman: Ungarische Krieger-Denkmäler und Gedenktafeln
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0385
UNGARISCHE KRIEGER-DENKMÄLER UND GEDENKTAFELN.
Gleich nach Beginn des großen Ringens er-
wachte im Lande allgemein der Wunsch,
daß man das Andenken unserer Helden würdig
verewigen müsse. Unter dem Präsidium des
Wirkl. Geheimrats Dr. Georg v. Lukäcs wurde
zur Verewigung des Andenkens der Gefallenen
eine Landeskommission eingesetzt, die sofort
in Fühlung trat mit den Künstlervereinigungen,
namentlich mit dem Verein ungarischer bilden-
der Künstler, der Landesgesellschaft für Kunst-
gewerbe, dem Architekten-Verein und mit dem
Bund ungarischer Architekten.
Die Landesgesellschaft für Kunstgewerbe war
es, die zuerst gut dotierte Konkurrenzen aus-
schrieb zur Beschaffung geeigneter Entwürfe
für billige freistehende Kriegerdenkmäler und
Gedenktafeln. Auch die übrigen Vereinigungen
erließen Aufforderungen an ihre Mitglieder zur
Einschickung von Entwürfen, so daß bereits in
kurzer Frist ziemlich reiches Material vorhan-
den war. Nach aufmerksamer Sichtung der ein-
gelangten Projekte wurde die Herausgabe eines
illustrierten Katalogs beschlossen, in dem ein
Teil der Entwürfe veröffentlicht, und der in
vielen tausend Exemplaren verschickt wurde.
Die Herausgabe des illustrierten Katalogs
war schon deshalb begründet, da aufdringliche
Agenten einiger Grabsteinfabriken die Provinz
mit ihren Anträgen überschütteten, so daß das
Ministerium des Innern es angezeigt fand, den
betreffenden Behörden die Inanspruchnahme
der Vermittlung der Landeskommission dring-
lichst zu empfehlen, da hierdurch die Interessen
der einheimischen Kunst und Industrie gewahrt,
und auch die Auftraggeber ihren Anforderungen
und den vorhandenen Geldmitteln entspre-
chende, künstlerisch und technisch tadellos aus-
geführte Leistungen erhalten werden.
Um die Verwirklichung und Verallgemeine-
rung der patriotischen Idee der pietätvollen
Ehrung der gefallenen Helden zu sichern, wurde
dem Parlament von der Regierung unlängst ein
Gesetzentwurf unterbreitet, wonach sämtliche
Munizipien und Gemeinden zur Errichtung ent-
sprechender Denkmäler, resp. Gedenktafeln
verpflichtet wurden. Das Gesetz erhielt bereits
die allerhöchste Genehmigung.
Nun soll ein Teil der bisher eingelangten
Entwürfe für Kriegerdenkmäler und Krieger-
gräber demnächst verwirklicht und im Rahmen
einer Ausstellung den interessierten Kreisen
vorgezeigt werden. Auch wird die Sammlung
geeigneter Entwürfe fortgesetzt, so daß dem be-
reits erschienenen Katalog bald weitere folgen
XX. September 1917. 6
Gleich nach Beginn des großen Ringens er-
wachte im Lande allgemein der Wunsch,
daß man das Andenken unserer Helden würdig
verewigen müsse. Unter dem Präsidium des
Wirkl. Geheimrats Dr. Georg v. Lukäcs wurde
zur Verewigung des Andenkens der Gefallenen
eine Landeskommission eingesetzt, die sofort
in Fühlung trat mit den Künstlervereinigungen,
namentlich mit dem Verein ungarischer bilden-
der Künstler, der Landesgesellschaft für Kunst-
gewerbe, dem Architekten-Verein und mit dem
Bund ungarischer Architekten.
Die Landesgesellschaft für Kunstgewerbe war
es, die zuerst gut dotierte Konkurrenzen aus-
schrieb zur Beschaffung geeigneter Entwürfe
für billige freistehende Kriegerdenkmäler und
Gedenktafeln. Auch die übrigen Vereinigungen
erließen Aufforderungen an ihre Mitglieder zur
Einschickung von Entwürfen, so daß bereits in
kurzer Frist ziemlich reiches Material vorhan-
den war. Nach aufmerksamer Sichtung der ein-
gelangten Projekte wurde die Herausgabe eines
illustrierten Katalogs beschlossen, in dem ein
Teil der Entwürfe veröffentlicht, und der in
vielen tausend Exemplaren verschickt wurde.
Die Herausgabe des illustrierten Katalogs
war schon deshalb begründet, da aufdringliche
Agenten einiger Grabsteinfabriken die Provinz
mit ihren Anträgen überschütteten, so daß das
Ministerium des Innern es angezeigt fand, den
betreffenden Behörden die Inanspruchnahme
der Vermittlung der Landeskommission dring-
lichst zu empfehlen, da hierdurch die Interessen
der einheimischen Kunst und Industrie gewahrt,
und auch die Auftraggeber ihren Anforderungen
und den vorhandenen Geldmitteln entspre-
chende, künstlerisch und technisch tadellos aus-
geführte Leistungen erhalten werden.
Um die Verwirklichung und Verallgemeine-
rung der patriotischen Idee der pietätvollen
Ehrung der gefallenen Helden zu sichern, wurde
dem Parlament von der Regierung unlängst ein
Gesetzentwurf unterbreitet, wonach sämtliche
Munizipien und Gemeinden zur Errichtung ent-
sprechender Denkmäler, resp. Gedenktafeln
verpflichtet wurden. Das Gesetz erhielt bereits
die allerhöchste Genehmigung.
Nun soll ein Teil der bisher eingelangten
Entwürfe für Kriegerdenkmäler und Krieger-
gräber demnächst verwirklicht und im Rahmen
einer Ausstellung den interessierten Kreisen
vorgezeigt werden. Auch wird die Sammlung
geeigneter Entwürfe fortgesetzt, so daß dem be-
reits erschienenen Katalog bald weitere folgen
XX. September 1917. 6