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A. R.-R.: Bemerkungen zu einigen neuen Arbeiten von Emmy Zweybrück
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0396
Bemerkungen zu einigen neuen Arbeiten von Emmy Zweybrück.
380
E. ZWEVBRÜCK-
PROCHASKA.
»BUCHEINBAND
MIT MALEREI«
nommene und bereits ältlich gewordene Aus-
landsmuster Verwendung fanden. Im großen
und ganzen jedoch ist an den neueren Wiener
kunstgewerblichen Arbeiten der überlieferte
Typus Wien, wie ihn die Lehrer der Kunst-
gewerbeschule geschaffen haben, erkennbar ge-
blieben, für scharfe und im Schauen geübte
Augen sogar mit gewissen „familienhaften
Zügen", privat-persönlichen Ähnlichkeiten. —
Auch die neuen Arbeiten von Emmy Zwey-
brück weisen noch die Merkmale dieser fami-
lienhaften Ähnlichkeit auf, doch ist ihnen bereits
etwas beigemengt, was sie von ähnlich gearteten
Dingen deutlich genug unterscheidet, was ihnen
zu einer schärferen persönlichen Ausprägung
verhilft. Sie sind weniger abstrakt als bisher,
gleichsam gemütlicher, österreichischer gewor-
den. Dadurch wirken sie bei aller erhalten ge-
bliebenen Modernität ihren älteren Vorfahren
ähnlicher als ihren unmittelbaren. Die Stilisier-
ung pflanzlicher Ornamente, die ornamentale
Ausschmückung gegebener Flächen ist weniger
gewaltsam als zuvor, die Farben weniger grell,
die Formen, insbesonders der Gefäße aus Glas
und Ton, rundlicher, geschmeidig, dem Blick
und der Hand faßlicher. Beschaut man eine
Anzahl der bestickten Kissen und Schals, der
bemalten Bucheinbände und Schatullen, der
gedrehten gläsernen und tönernen Näpfe, Scha-
len und Vasen von Emmy Zweybrück, wird
einem klar, daß mit der Künstlerin eine innere
Wandlung vor sich gegangen ist, daß sie die
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E. ZWEVBRÜCK-
PROCHASKA.
»BUCHEINBAND
MIT MALEREI«
nommene und bereits ältlich gewordene Aus-
landsmuster Verwendung fanden. Im großen
und ganzen jedoch ist an den neueren Wiener
kunstgewerblichen Arbeiten der überlieferte
Typus Wien, wie ihn die Lehrer der Kunst-
gewerbeschule geschaffen haben, erkennbar ge-
blieben, für scharfe und im Schauen geübte
Augen sogar mit gewissen „familienhaften
Zügen", privat-persönlichen Ähnlichkeiten. —
Auch die neuen Arbeiten von Emmy Zwey-
brück weisen noch die Merkmale dieser fami-
lienhaften Ähnlichkeit auf, doch ist ihnen bereits
etwas beigemengt, was sie von ähnlich gearteten
Dingen deutlich genug unterscheidet, was ihnen
zu einer schärferen persönlichen Ausprägung
verhilft. Sie sind weniger abstrakt als bisher,
gleichsam gemütlicher, österreichischer gewor-
den. Dadurch wirken sie bei aller erhalten ge-
bliebenen Modernität ihren älteren Vorfahren
ähnlicher als ihren unmittelbaren. Die Stilisier-
ung pflanzlicher Ornamente, die ornamentale
Ausschmückung gegebener Flächen ist weniger
gewaltsam als zuvor, die Farben weniger grell,
die Formen, insbesonders der Gefäße aus Glas
und Ton, rundlicher, geschmeidig, dem Blick
und der Hand faßlicher. Beschaut man eine
Anzahl der bestickten Kissen und Schals, der
bemalten Bucheinbände und Schatullen, der
gedrehten gläsernen und tönernen Näpfe, Scha-
len und Vasen von Emmy Zweybrück, wird
einem klar, daß mit der Künstlerin eine innere
Wandlung vor sich gegangen ist, daß sie die