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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 53.1923-1924

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Wolfradt, Willi: José de Togores
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https://doi.org/10.11588/diglit.9146#0022

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Jose de Togores,

josi. de

togores.
»student<

und einer heiteren Unverwischtheit, einer trans- bleibt diesen Bildern eine sprießende Regung,

parenten Elastizität der Formgebung, die sich eine feine Begehrlichkeit bewahrt; sie nähren

von Süße ebenso fern hält wie von Schärfe, sich aus lebendiger Empfindung. Ausgeschlossen

Der Wohllaut de Togores' ist nicht banal, son- bleibt alles spontane Drängen, selbst das im-

dern ist hallend gewordene Ruhe. Aus ihm manente Ungestüm, die gewittrige Größe der

gewinnt hier sich die Glasschale den hellen lapidaren Form etwa Derains. Daneben bleibt

Klang, aus ihm dort die schlichte Landschaft de Togores geschmeidig, freundlich, sonor. Sein

lockenden Ruf, aus ihm weiblicher Schlaf die Klima ist gemäßigt, seine Sphäre das Adagio

sanfte Schwere, die wundersam das Gefäß wohlhabender Kultur. Aber die Reinheit und

dieses vollendet modellierten Leibes erfüllt. Es Ausgeglichenheit seiner zart konturierenden,

ist ein erlebter Klassizismus, kein epigonischer, schwerlos modellierenden, Hauch mit Festigkeit

der hier aufblüht. Es ist da immer pulsende Be- vermählenden Art, ist weder je nüchtern noch

wegung von innen heraus, als Schimmer ema- gar geleckt, sondern in aller Eleganz und tast-

nierend, als plastische Energie die Form schwel- liehen Glättung erkräftigt zu einer klaren, zucht-

lend und füllend. Bei aller Harmonisierung voll-holden Schönheit...... dr. w. wolfradt.

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