Neue Vitrinen-Puppen von Lotte Pritzcl.
»SIMONETTA« AUFNAHME DER UFA. »TÄNZERIN IN BLAU UND SCHWARZc
Gestaltung, sondern gibt nur den Antrieb, die
Assoziation zur rhythmischen Erregung. Und
je unbestimmter, lockerer das Motiv, desto
vieldeutiger und magischer der seelisch-sinn-
liche Ausdruck, der wie ein Ton oder Blumen-
duft keine unmittelbare Gegenwart zu besitzen
scheint, sondern Erinnerungen und Träume
beschwört.
Das Unnachahmliche reizt geradezu zur Nach-
ahmung. Lotte Pritzel ist zu eigenwillig, zu
untheoretisch — alles Abstrakte ist ihr ein
Graus! — um selbst eine Schule zu bilden, sie
hat aber nicht hindern können, daß ihre Ideen
oberflächlich ausgebeutet und in plumper Weise
nachgeahmt worden sind, ja daß in dem Typus
der Vitrinen-Puppe, den sie geschaffen hat, eine
Industrie blüht, die durch Betriebsamkeit und
Reklame ihre tiefe Unfähigkeit und Unlauterkeit
ersetzt und dem Publikum Sand in die Augen
streut. Die Kulturabteilung der Universum-
Film A.-G, Berlin hat dagegen den Versuch
gemacht, in einem besonderen Film, der dem-
nächst herausgebracht werden soll, einen Be-
griff von Lotte Pritzels eigenartiger Schaffens-
weise zu geben, soweit ein optisches Feuilleton
— und ist es mit dem geschriebenen anders?
— diesen Anspruch erheben darf,. dr. h. rufe.
U" BER DIE BEDEUTUNG DES STOFFES.
Alle Motive werden gut, wenn der Meister
gut ist. Junger Künstler, du wartest auf einen
Stoff? Alles ist Stoff, du selbst bist der Stoff,
dein Eindruck, deine Erregung vor der Natur.
Sieh in dich selbst, nicht um dich! Und obgleich
der Künstler mit der Hand arbeitet, liegt seine
Größe nicht in der Fingerfertigkeit, e. delacroix.
»SIMONETTA« AUFNAHME DER UFA. »TÄNZERIN IN BLAU UND SCHWARZc
Gestaltung, sondern gibt nur den Antrieb, die
Assoziation zur rhythmischen Erregung. Und
je unbestimmter, lockerer das Motiv, desto
vieldeutiger und magischer der seelisch-sinn-
liche Ausdruck, der wie ein Ton oder Blumen-
duft keine unmittelbare Gegenwart zu besitzen
scheint, sondern Erinnerungen und Träume
beschwört.
Das Unnachahmliche reizt geradezu zur Nach-
ahmung. Lotte Pritzel ist zu eigenwillig, zu
untheoretisch — alles Abstrakte ist ihr ein
Graus! — um selbst eine Schule zu bilden, sie
hat aber nicht hindern können, daß ihre Ideen
oberflächlich ausgebeutet und in plumper Weise
nachgeahmt worden sind, ja daß in dem Typus
der Vitrinen-Puppe, den sie geschaffen hat, eine
Industrie blüht, die durch Betriebsamkeit und
Reklame ihre tiefe Unfähigkeit und Unlauterkeit
ersetzt und dem Publikum Sand in die Augen
streut. Die Kulturabteilung der Universum-
Film A.-G, Berlin hat dagegen den Versuch
gemacht, in einem besonderen Film, der dem-
nächst herausgebracht werden soll, einen Be-
griff von Lotte Pritzels eigenartiger Schaffens-
weise zu geben, soweit ein optisches Feuilleton
— und ist es mit dem geschriebenen anders?
— diesen Anspruch erheben darf,. dr. h. rufe.
U" BER DIE BEDEUTUNG DES STOFFES.
Alle Motive werden gut, wenn der Meister
gut ist. Junger Künstler, du wartest auf einen
Stoff? Alles ist Stoff, du selbst bist der Stoff,
dein Eindruck, deine Erregung vor der Natur.
Sieh in dich selbst, nicht um dich! Und obgleich
der Künstler mit der Hand arbeitet, liegt seine
Größe nicht in der Fingerfertigkeit, e. delacroix.