Julius Heß.
JULIUS HESS—MÜNCHEN. »STILLEBEN MIT MASKE«
risch): aber wohl erkannte er, daß an das Ge- die Frage ja auch nicht gestellt. Wohl aber:
wonnene neue Erfahrungen anschießen müßten, das Zentrum für einen so gearteten Maler aus
und daß dies Gewonnene in diesem Prozeß München und in dieser Zeit. So sah das ganz
selbst immer aufs Neue umzubilden sei. So Wesentliche aus, auf das es dem Nachgebore-
brach er auf, suchte, reiste: reiste, wie vordem nen spezifisch ankommen mußte: hier war der
in Jahrhunderten süddeutsche Künstler (und spezifische Anschluß an das Wesentliche über-
gerade bayrische) nach Süden und Westen auf- haupt; der besondere Anschluß unter den Um-
gebrochen sind. Erfuhr durch Frankreich, durch ständen unseres Jahrhunderts; so sah in un-
Italien. Er studierte Belgien, Holland, sah sich seren Tagen das Wesentliche aus — so viel
in Spanien um, berührte Algerien und Tunis; Brüche auch es immer haben mochte. Dies war
er berührte England. In der Mitte der Erleb- die Sinnesart der jungen (nicht mehr ganz jun-
nisse — und wie viele sind von solchen Län- gen) Männer, die 1914 in München eine Neue
dem doch notwendig umschlossen — stand mit Sezession begründeten. Heß war einer unter
ausschließender Bedeutung aber dies: eine Aus- ihnen. So stand man. Da kam ein Krieg und
Stellung von Bildern Cezannes im Jahre 1913 strich Alles durch. Alles? Heß stand von den
hei Vollard zu Paris. Der Star war gestochen ersten bis zu den letzten Kriegstagen als Artil-
— der Münchner Star, der Münchner Kunst- lerieoffizier an der Westfront. Als er wieder-
malerstar. Nun war klar, auf was — wie un- kam, sah er mitgenommen aus; an diesen Ner-
sere Situation in unserer Zeit und Welt einmal ven war gezogen worden. Aber er hatte die
war — am allermeisten es ankam. Hier war Zähigkeit des Schwaben — und er hatte die
das Beispiel. Hier war das Zentrum. Das Zen- Beharrlichkeit des Menschen, der ein Absolu-
trum schlechthin? Schwerlich. Aber so war tes, das er einmal erkannt hat, als ein ihm
JULIUS HESS—MÜNCHEN. »STILLEBEN MIT MASKE«
risch): aber wohl erkannte er, daß an das Ge- die Frage ja auch nicht gestellt. Wohl aber:
wonnene neue Erfahrungen anschießen müßten, das Zentrum für einen so gearteten Maler aus
und daß dies Gewonnene in diesem Prozeß München und in dieser Zeit. So sah das ganz
selbst immer aufs Neue umzubilden sei. So Wesentliche aus, auf das es dem Nachgebore-
brach er auf, suchte, reiste: reiste, wie vordem nen spezifisch ankommen mußte: hier war der
in Jahrhunderten süddeutsche Künstler (und spezifische Anschluß an das Wesentliche über-
gerade bayrische) nach Süden und Westen auf- haupt; der besondere Anschluß unter den Um-
gebrochen sind. Erfuhr durch Frankreich, durch ständen unseres Jahrhunderts; so sah in un-
Italien. Er studierte Belgien, Holland, sah sich seren Tagen das Wesentliche aus — so viel
in Spanien um, berührte Algerien und Tunis; Brüche auch es immer haben mochte. Dies war
er berührte England. In der Mitte der Erleb- die Sinnesart der jungen (nicht mehr ganz jun-
nisse — und wie viele sind von solchen Län- gen) Männer, die 1914 in München eine Neue
dem doch notwendig umschlossen — stand mit Sezession begründeten. Heß war einer unter
ausschließender Bedeutung aber dies: eine Aus- ihnen. So stand man. Da kam ein Krieg und
Stellung von Bildern Cezannes im Jahre 1913 strich Alles durch. Alles? Heß stand von den
hei Vollard zu Paris. Der Star war gestochen ersten bis zu den letzten Kriegstagen als Artil-
— der Münchner Star, der Münchner Kunst- lerieoffizier an der Westfront. Als er wieder-
malerstar. Nun war klar, auf was — wie un- kam, sah er mitgenommen aus; an diesen Ner-
sere Situation in unserer Zeit und Welt einmal ven war gezogen worden. Aber er hatte die
war — am allermeisten es ankam. Hier war Zähigkeit des Schwaben — und er hatte die
das Beispiel. Hier war das Zentrum. Das Zen- Beharrlichkeit des Menschen, der ein Absolu-
trum schlechthin? Schwerlich. Aber so war tes, das er einmal erkannt hat, als ein ihm