Was vielen heutigen Bauherren fehlt.
Was sollen die neuen Bauherren tun ? Gutes
Altes immer wieder ansehen, sowohl in vor-
handenen alten Bauwerken, wie in alten guten
Möbeln und guten Reproduktionen; darin sol-
len sie das Verständnis für gute und schöne
Formen suchen, dann werden sie Sinn für gute,
moderne Bauwerke und Möbel bekommen.
Als Michelangelo lebte, war der Künstler
Herr der Zeit, die Kunst Besitz des gan-
zen Volkes. Die Menschen unserer Zeit haben
den Kontakt mit geistigen Dingen so sehr ver-
loren, daß sie verlegen auf den Künstler blicken;
ihre Häuser sind nicht bewohnt, ihre Möbel sind
kaltes, totes Holz. Wer aber die Dinge nicht
liebt, mit denen er sich umgibt, kerkert sich ein.
Was könnten selbst die schönsten Zeichnungen
und Perspektiven ihm helfen. . martin ziegler.
Von Böcklin — glaube ich — stammt das
Wort: „Wo die Photographie aufhört, dort
fängt die Malerei an." Wir können analog aus-
sagen : dort wo die Maschine aufhört, beginnt
das Leben und sein organisches Wachstum. Die
Wege zu einem solchen Leben weist uns die
Kunst. Nicht eine erstarrte, sondern eine allezeit
wandelbare neugestaltende Kunst. Darum hat
die Ästhetik nur soweit Berechtigung als sie der
schöpferischen Gestaltung dient. Je mehr wir von
dem Einfluß künstlerischer Anschauungsweise
auf das Leben erwarten, je mehr wir uns aus dem
Bann des „All-Mechanismus" zugunsten des
„All-Organismus" zu befreien streben, je mehr
müssen wir die aus dem Unbewußtsein des In-
stinkts waltende Kunst behüten gegenüber allem
Schulwitz des Rationalismus......k. heckel.
josef berger • martin ziegler—wien. > klein er bücherschrank c
Was sollen die neuen Bauherren tun ? Gutes
Altes immer wieder ansehen, sowohl in vor-
handenen alten Bauwerken, wie in alten guten
Möbeln und guten Reproduktionen; darin sol-
len sie das Verständnis für gute und schöne
Formen suchen, dann werden sie Sinn für gute,
moderne Bauwerke und Möbel bekommen.
Als Michelangelo lebte, war der Künstler
Herr der Zeit, die Kunst Besitz des gan-
zen Volkes. Die Menschen unserer Zeit haben
den Kontakt mit geistigen Dingen so sehr ver-
loren, daß sie verlegen auf den Künstler blicken;
ihre Häuser sind nicht bewohnt, ihre Möbel sind
kaltes, totes Holz. Wer aber die Dinge nicht
liebt, mit denen er sich umgibt, kerkert sich ein.
Was könnten selbst die schönsten Zeichnungen
und Perspektiven ihm helfen. . martin ziegler.
Von Böcklin — glaube ich — stammt das
Wort: „Wo die Photographie aufhört, dort
fängt die Malerei an." Wir können analog aus-
sagen : dort wo die Maschine aufhört, beginnt
das Leben und sein organisches Wachstum. Die
Wege zu einem solchen Leben weist uns die
Kunst. Nicht eine erstarrte, sondern eine allezeit
wandelbare neugestaltende Kunst. Darum hat
die Ästhetik nur soweit Berechtigung als sie der
schöpferischen Gestaltung dient. Je mehr wir von
dem Einfluß künstlerischer Anschauungsweise
auf das Leben erwarten, je mehr wir uns aus dem
Bann des „All-Mechanismus" zugunsten des
„All-Organismus" zu befreien streben, je mehr
müssen wir die aus dem Unbewußtsein des In-
stinkts waltende Kunst behüten gegenüber allem
Schulwitz des Rationalismus......k. heckel.
josef berger • martin ziegler—wien. > klein er bücherschrank c