Eine Wohnungs-Einrichtung von Lucian Bernhard.
LUCIAN BERNHARD—BERLIN. >MUSIKZIMMER • WOHNZIMMER«
Auftraggeber zu erkennen und nach ihr sein bildeter, plastischer Blumenranken. Die von
Instrument zu stimmen. Seine Skala ist nicht goldenen Rahmen geteilten Wände sind in
sehr groß, reicht aber immerhin von einer im Cremefarbe gestrichen und die Türen haben
malerischen Sinne verfeinerten Konfektion bis lachsfarbene Bespannung. Von der Decke und
zum klingenden Diskant japanischer Nuancen, von zierlichen, siebenarmigen Wandleuchtern
Die gastliche Wohnung einer auf heitere Le- gleiten über Gold und Creme, blitzende und
bensführung eingestellten Leipziger Familie zu gedämpfte Reflexe. Ein dunkler Parkettboden
gestalten, war diesmal seine Aufgabe. Sie war ladet zum Tanz. Die Diele hat zwei abge-
architektonisch nicht ganz leicht. Die dritte schrägte Ecken, die als kleine Räume ausgebaut
Etage eines mit allen üblichen Mängeln behaf- sind; der eine enthält ein großes Grammophon
teten, unschönen Mietshauses sollte zu diesem für Tanzmusik, der andere ist als kleine Bar
Zwecke instandgesetzt werden. Jegliches Her- eingerichtet. Die Abbildung S. 165 zeigt letztere
richten war von vornherein aussichtslos; in Nische geschlossen, die Abbildung S. 164 ge-
bester Weise unterstützt von dem Berliner Ar- öffnet. Die Türflügel tragen auf dunkelblauem
chitekten August Dietterle, mit dem zusammen Sammet alte japanische Stickereien und im
er seiner Zeit schon das Cafe am Kurfürsten- Hintergrunde sieht man den blau und gold
dämm entworfen hatte, entschloß sich Bernhard lackierten Schrank mit drehbarem Glasaufsatz,
zu einem radikalen Umbau. Von der Diele gelangt man seitlich durch
Durch einen Vorraum betritt man die Diele, einen blaugetönten Türrahmen und dunkelblaue
die das Zentrum bildet. Sie wird überwölbt Vorhänge in einen Frühstücksraum, der auf
von einer blauen Kuppel, die unten mit einem Lachsfarbe mit Gold abgestimmt ist und dessen
breiten goldenen Profil abgesetzt ist. Unter Wände mit antiken Stickereien bespannt sind,
dieser kräftig betonten Leiste umzieht den gan- Gegenüber betritt man das Wohnzimmer
zen Raum ein lachsfarbener Fries lebhaft ge- (Abb. S. 160), dem sich eine Büchernische mit
LUCIAN BERNHARD—BERLIN. >MUSIKZIMMER • WOHNZIMMER«
Auftraggeber zu erkennen und nach ihr sein bildeter, plastischer Blumenranken. Die von
Instrument zu stimmen. Seine Skala ist nicht goldenen Rahmen geteilten Wände sind in
sehr groß, reicht aber immerhin von einer im Cremefarbe gestrichen und die Türen haben
malerischen Sinne verfeinerten Konfektion bis lachsfarbene Bespannung. Von der Decke und
zum klingenden Diskant japanischer Nuancen, von zierlichen, siebenarmigen Wandleuchtern
Die gastliche Wohnung einer auf heitere Le- gleiten über Gold und Creme, blitzende und
bensführung eingestellten Leipziger Familie zu gedämpfte Reflexe. Ein dunkler Parkettboden
gestalten, war diesmal seine Aufgabe. Sie war ladet zum Tanz. Die Diele hat zwei abge-
architektonisch nicht ganz leicht. Die dritte schrägte Ecken, die als kleine Räume ausgebaut
Etage eines mit allen üblichen Mängeln behaf- sind; der eine enthält ein großes Grammophon
teten, unschönen Mietshauses sollte zu diesem für Tanzmusik, der andere ist als kleine Bar
Zwecke instandgesetzt werden. Jegliches Her- eingerichtet. Die Abbildung S. 165 zeigt letztere
richten war von vornherein aussichtslos; in Nische geschlossen, die Abbildung S. 164 ge-
bester Weise unterstützt von dem Berliner Ar- öffnet. Die Türflügel tragen auf dunkelblauem
chitekten August Dietterle, mit dem zusammen Sammet alte japanische Stickereien und im
er seiner Zeit schon das Cafe am Kurfürsten- Hintergrunde sieht man den blau und gold
dämm entworfen hatte, entschloß sich Bernhard lackierten Schrank mit drehbarem Glasaufsatz,
zu einem radikalen Umbau. Von der Diele gelangt man seitlich durch
Durch einen Vorraum betritt man die Diele, einen blaugetönten Türrahmen und dunkelblaue
die das Zentrum bildet. Sie wird überwölbt Vorhänge in einen Frühstücksraum, der auf
von einer blauen Kuppel, die unten mit einem Lachsfarbe mit Gold abgestimmt ist und dessen
breiten goldenen Profil abgesetzt ist. Unter Wände mit antiken Stickereien bespannt sind,
dieser kräftig betonten Leiste umzieht den gan- Gegenüber betritt man das Wohnzimmer
zen Raum ein lachsfarbener Fries lebhaft ge- (Abb. S. 160), dem sich eine Büchernische mit