Franz Heckendorf.
Thema noch einmal aufnimmt. Die Natur gab
hier schon wunderbar disponierende Ordnung;
der Künstler hebt sie hervor, befreit sie von
allem Beiwerk, das die Gesetzmäßigkeit um-
schnörkelt, und schafft sie aus Eigenem in
seinem Werk wieder.
Zugleich zeigen die anderen Schöpfungen von
Heckendorfs letzter Ernte den bestimmenden
und entscheidenden Einfluß der dalmatinischen
Erfahrungen. Von den großen Formen erholte
sich sein Auge an flimmernden Blumenstilleben.
Aber wie anders als früher entfaltet sich nun
der Zauber solcher Dinge I Alles hat an Energie
der Sprache, an liebevoller Durcharbeitung der
verschlungenen Formen, an Heiterkeit und Unbe-
fangenheit der leuchtenden Buntheit gewonnen.
Die Fahrt nach Südosten bracht nicht nur un-
mittelbar einen ganzen Schatz neuer Antriebe,
brauchbarer Vorbilder, sondern entband in dem
Künstler eine neue Freiheit der Vorstellung und
des schöpferischen Ausdrucks........ m. o.
£
Gehe man alle Zeilen durch, beachte man
alle je geschehenen Versuche sich in den
Künsten Früheres oder Auswärtiges anzueig-
nen, und man wird bald überzeugt sein, daß es
nie wahrhaftig gelang......... gokthe,
Zu den größten Mißverständnissen gehört es,
ja, es ist vielleicht unser größter Kulturirr-
tum, zu glauben, der Künstler sei der eigentliche
Träger der Kultur, während es doch andererseits
feststeht, daß ohne einen Urgrund von primi-
tiver Triebhaftigkeit, ja von Barbarei, kein
Mensch je ein wahres Kunstwerk schaffen konn-
te. Unter Kultur ist die Verfassung zu ver-
stehen, die ein Mensch oder eine Menschen-
gruppe wie Familie, Stand, Nation, dem im natür-
lichen Zustand untergeordneten Wollen, Fühlen
Denken gibt. Diese innere Ordnung zeichnet
aber gerade nicht den Künstler aus, sondern den
Aristokraten im wahrsten, weitesten Sinn. Kul-
tur kann unmöglich einem einzelnen, nur auf die
eigenen Kräfte Angewiesenen gelingen, sie setzt
die Zucht von mehreren Geschlechtern voraus,
sie ist Erbe, darum ist sie ein ausgesprochen
aristokratischer Wert. — Findet der Künstler
keine kulturtragende Gesellschaft vor, sondern
einen Sensationssuchenden, snobistischen Hau-
fen Wohlgekleideter, dann bleibt sein Werk roh,
geschmacklos, barbarisch; bestenfalls hat es
einen genialischen Zug, aber eine halbgebildete
Gesellschaft hindert, daß der Künstler immer
wieder in sich geht und dem Zutagegeförderten
überzeugende Gestalt gibt, oscar a. h. Schmitz.
Thema noch einmal aufnimmt. Die Natur gab
hier schon wunderbar disponierende Ordnung;
der Künstler hebt sie hervor, befreit sie von
allem Beiwerk, das die Gesetzmäßigkeit um-
schnörkelt, und schafft sie aus Eigenem in
seinem Werk wieder.
Zugleich zeigen die anderen Schöpfungen von
Heckendorfs letzter Ernte den bestimmenden
und entscheidenden Einfluß der dalmatinischen
Erfahrungen. Von den großen Formen erholte
sich sein Auge an flimmernden Blumenstilleben.
Aber wie anders als früher entfaltet sich nun
der Zauber solcher Dinge I Alles hat an Energie
der Sprache, an liebevoller Durcharbeitung der
verschlungenen Formen, an Heiterkeit und Unbe-
fangenheit der leuchtenden Buntheit gewonnen.
Die Fahrt nach Südosten bracht nicht nur un-
mittelbar einen ganzen Schatz neuer Antriebe,
brauchbarer Vorbilder, sondern entband in dem
Künstler eine neue Freiheit der Vorstellung und
des schöpferischen Ausdrucks........ m. o.
£
Gehe man alle Zeilen durch, beachte man
alle je geschehenen Versuche sich in den
Künsten Früheres oder Auswärtiges anzueig-
nen, und man wird bald überzeugt sein, daß es
nie wahrhaftig gelang......... gokthe,
Zu den größten Mißverständnissen gehört es,
ja, es ist vielleicht unser größter Kulturirr-
tum, zu glauben, der Künstler sei der eigentliche
Träger der Kultur, während es doch andererseits
feststeht, daß ohne einen Urgrund von primi-
tiver Triebhaftigkeit, ja von Barbarei, kein
Mensch je ein wahres Kunstwerk schaffen konn-
te. Unter Kultur ist die Verfassung zu ver-
stehen, die ein Mensch oder eine Menschen-
gruppe wie Familie, Stand, Nation, dem im natür-
lichen Zustand untergeordneten Wollen, Fühlen
Denken gibt. Diese innere Ordnung zeichnet
aber gerade nicht den Künstler aus, sondern den
Aristokraten im wahrsten, weitesten Sinn. Kul-
tur kann unmöglich einem einzelnen, nur auf die
eigenen Kräfte Angewiesenen gelingen, sie setzt
die Zucht von mehreren Geschlechtern voraus,
sie ist Erbe, darum ist sie ein ausgesprochen
aristokratischer Wert. — Findet der Künstler
keine kulturtragende Gesellschaft vor, sondern
einen Sensationssuchenden, snobistischen Hau-
fen Wohlgekleideter, dann bleibt sein Werk roh,
geschmacklos, barbarisch; bestenfalls hat es
einen genialischen Zug, aber eine halbgebildete
Gesellschaft hindert, daß der Künstler immer
wieder in sich geht und dem Zutagegeförderten
überzeugende Gestalt gibt, oscar a. h. Schmitz.