Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 53.1923-1924

DOI Artikel:
Osborn, Max: Bruno Krauskopf
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.9146#0259

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bruno Krauskopf.

BRUNO KRAUSKOPF—BERLIN. »MEIN ATELIERFENSTER«

er gleichsam nicht sich in die Natur stellte, rahmt ist. Krauskopf nimmt das Motiv und

sondern die Natur in sich. Es kommt nicht malt es. Er tritt an das Vorbild heran und läßt

darauf an, den Glanz, den Lichtschimmer, den sich von ihm inspirieren. Doch was zutage

Farbenreichtum, die strömende Luft eines kommt, ist keine Wiedergabe des Gesehenen,

Stückes Wirklichkeit so auszuschöpfen, daß eine sondern eine Wiedergabe des durch den An-

Spiegelung der Tatsächlichkeit, versteht sich blick Erlebten. Die Waldlichtung, der See im

im Auge einer Individualität, herauskommt — Park steigen wie glückliche Traumbilder auf.

es kommt weit mehr darauf an, daß ausgedrückt Es ist, wenn wir vor den Gemälden stehen, als

wird, wie alle diese Dinge von der augenblick- lösten sich nun erst langsam die Schleier, aus

liehen Stimmung der schöpferischen Persönlich- denen dem Maler die Vision aufstieg. Die Ge-

keit aufgenommen werden. Man blickt etwa setze des optisch erfaßten Ausschnitts haben

in eine Waldlichtung oder auf einen See, der dabei keine ausschlaggebende Macht mehr. Wie

von den rauschenden Bäumen eines Parkes um- sich die Stämme der Bäume ordnen, wie die
 
Annotationen