Gemälde von Ernst Früsch.
ernst fritsch—berlin. gemälde »der angler I
wird auf das Wesentliche und Charakteristische Die Schlichtheit einer märkischen Kleinstadt,
im Sinne seiner persönlichen Auffassung zurück- an einem großen See gelegen, die Bescheiden-
geführt und von allem Zufälligen befreit. heit der Materie gibt ihm die Möglichkeit, sich
Wo äußert sich die Persönlichkeit des Malers auf das „Wie" zu konzentrieren,
mehr, als in der Bestimmung des Wesentlichen, Der Reiz seiner Bilder ist immer derselbe.
Charakteristischen und Zufälligen einer Erschei- Arme Natur, gesehen mit einem innerlich rei-
nung? Die Hauptstärke solcher Begabungen chen Auge, erfaßt von einer konzipierenden,
wie Fritsch liegt gerade darin, daß er die kon- dichtenden und schöpferischen Individualität,
ventionellen Usancen bei dieser Naturanalyse Er malt Natur und Welt, aber der Reichtum
abstreift, daß er frei und naiv die Wichtigkeit seines künstlerischen Temperaments und seine
und Wesentlichkeit der Dinge persönlich und sorgfältig gepflegten und successive aufgebau-
unbefangen bestimmt und sich die Einstellung ten Methoden der Gestaltung, des Organisie-
zur Natur nicht durch Mode oder Tradition rens des Gesehenen, des Bauens und Schaffens
diktieren läßt. eines Bildes, sind so reich, daß die ärmste Na-
In dem Bild „Der Angler" sind für ihn die tur dazu genügt, um aus ihr das zu machen,
Telegraphendrähte, die wahrscheinlich jeder was Fritsch für sein Bild sehen möchte. Dieses
andere weggelassen hätte, etwas Wesentliches, Wenige, genügend und nicht mehr, findet er in
und in der Darstellung des merkwürdigen Neuruppin in der Mark.
Backsteinbaues rechts in der Ecke liegt genau Nach der handwerklichen Seite, und davon
so viel Persönliches, wie in dem Aufbau aus kann man bei den Bildern von Fritsch mit Recht
vier stillstehenden Männern und einem sich be- sprechen, sieht man ihn bestrebt, das Ölbild
wegenden Mädchen. Bei der „Seepromenade" von Klecksmalerei zu befreien und ihm die Reize
reizt ihn das Zentrische der Komposition, bei dem einer aus den Qualitäten des Handwerks ent-
„ Sonntag am See" dagegen die freie Bildmitte. standenen Fläche zu verleihen, michael rachlis.
ernst fritsch—berlin. gemälde »der angler I
wird auf das Wesentliche und Charakteristische Die Schlichtheit einer märkischen Kleinstadt,
im Sinne seiner persönlichen Auffassung zurück- an einem großen See gelegen, die Bescheiden-
geführt und von allem Zufälligen befreit. heit der Materie gibt ihm die Möglichkeit, sich
Wo äußert sich die Persönlichkeit des Malers auf das „Wie" zu konzentrieren,
mehr, als in der Bestimmung des Wesentlichen, Der Reiz seiner Bilder ist immer derselbe.
Charakteristischen und Zufälligen einer Erschei- Arme Natur, gesehen mit einem innerlich rei-
nung? Die Hauptstärke solcher Begabungen chen Auge, erfaßt von einer konzipierenden,
wie Fritsch liegt gerade darin, daß er die kon- dichtenden und schöpferischen Individualität,
ventionellen Usancen bei dieser Naturanalyse Er malt Natur und Welt, aber der Reichtum
abstreift, daß er frei und naiv die Wichtigkeit seines künstlerischen Temperaments und seine
und Wesentlichkeit der Dinge persönlich und sorgfältig gepflegten und successive aufgebau-
unbefangen bestimmt und sich die Einstellung ten Methoden der Gestaltung, des Organisie-
zur Natur nicht durch Mode oder Tradition rens des Gesehenen, des Bauens und Schaffens
diktieren läßt. eines Bildes, sind so reich, daß die ärmste Na-
In dem Bild „Der Angler" sind für ihn die tur dazu genügt, um aus ihr das zu machen,
Telegraphendrähte, die wahrscheinlich jeder was Fritsch für sein Bild sehen möchte. Dieses
andere weggelassen hätte, etwas Wesentliches, Wenige, genügend und nicht mehr, findet er in
und in der Darstellung des merkwürdigen Neuruppin in der Mark.
Backsteinbaues rechts in der Ecke liegt genau Nach der handwerklichen Seite, und davon
so viel Persönliches, wie in dem Aufbau aus kann man bei den Bildern von Fritsch mit Recht
vier stillstehenden Männern und einem sich be- sprechen, sieht man ihn bestrebt, das Ölbild
wegenden Mädchen. Bei der „Seepromenade" von Klecksmalerei zu befreien und ihm die Reize
reizt ihn das Zentrische der Komposition, bei dem einer aus den Qualitäten des Handwerks ent-
„ Sonntag am See" dagegen die freie Bildmitte. standenen Fläche zu verleihen, michael rachlis.