Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Döring, Johann Peter [VerfasserIn]; Pfingsten, Johann Christoph [DruckerIn] [Verlag] [Hrsg.]; Kauffmann, Georg [Sonstige Person, Familie und Körperschaft] [Hrsg.]
Der Heydelbergische Catechismus Wider die ungegründete und lieblose Einwürffe des sogenannten Hiobs und Simsons: Aus Heiliger Schrifft Mit Beystimmung der gesunden Vernunfft, Gründlich und mit aller möglichen Bescheidenheit vertheidiget (1. Theil) — Bad Hersfeld, 1745 [VD18 90793153]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.49651#0143
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

!WU

TV


!k!:.'

!^k-
M

Die IX. Frage.
Thur dann GOcc dem Menschen nicht un-
recht/ daß er in seinem Gesetz von ihm for-
dert/ das er nicht rhun kan?
Antw. Rem: Dann GOtt hat dm
Menschen rc.
Unterweisung.
Frag: womit beweist du das?
Antw. K.OM. I, Z2. Welche GOttes
Recht und Gesetz wissen, und solches thun,
Hz das

G (o) G r'7
daher kan GOtt mit vollem Recht den völligen Ge-
horsam noch forderen. Fasset es in einer anderen
Gleichniß: Wann ein böser Knecht sich vollsauffet,
und dadurch sich äusser Stande setzet, seinem Herren
aufzuwarten; so verlieret doch der Herr dadurch das
Recht nicht seine Dienste von solchem Knechte, ob
er sie schon nicht leisten kan, zu forderen; weil er, durch
eigene Schuld und durch sein liederliches Sauffen,
sich des Vermögens seinem Herrn zu dienen berau-
bet hat. Nun aber hat der Mensch ebenfaks, wie
ein solcher böser Knecht, durch eigene Schuld und
niuthwilligen Ungehorsam sich selber, wie dieSchrifft
-ehret, äusser Stand gesetzet GOtt und seinem Her-
ren den schuldigen Gehorsam zu leisten; Derohal-
ben hat GOtt sein Recht, den Menschen zum völli-
gen Gehorsam zu verbinden, dadurch auch im ge-
ringsten nicht verlohren, sondem kan mit allem
Recht einen völligen Gehorsam, ob wir ihn schon
aus eigener Schuld nicht leisten können, von uns
forderen.
 
Annotationen