Döring, Johann Peter [VerfasserIn]; Pfingsten, Johann Christoph [DruckerIn] [Verlag] [Hrsg.]; Kauffmann, Georg [Sonstige Person, Familie und Körperschaft] [Hrsg.]: Der Heydelbergische Catechismus Wider die ungegründete und lieblose Einwürffe des sogenannten Hiobs und Simsons: Aus Heiliger Schrifft Mit Beystimmung der gesunden Vernunfft, Gründlich und mit aller möglichen Bescheidenheit vertheidiget (1. Theil) (Bad Hersfeld, 1745) [VD18 90793153]

G ( o ) G r/7
Die XXH- Frage.
Was ist aber einem Christen noch zu glau-
ben?
Antw. Alles, was uns im Evangelio
verheissen wird: Welches uns die Articul
unsers allgemeinen ungezweiffelten Christ-
lichen Glaubens in einer Summa.leh-
ren.
Erster Einwurfs wider die zwey und zwanyrgste
Frage.
Wann ich alles, sagt er pag. 89. yo.glauben sol, was mir
in dem Evangelio verheissen wird, muß ich dann nicht vor al-
len Dingen glauben, daß dieses Buch, welches wir das Evan,
gelium oder die Bibel heissen, GOttes Wort sey? Aber wo,
her wisset ihr solches? nicht wahr: weil es eure Prediger sa,
gen? Aber sind dann eure Prediger nicht Menschen, die den
Irrthumen und Fehlern unterworffen sind? und kan es dann
folglich nicht seyn? daß sie den Leuten etwas als GOttes
Wort vortragen, welches doch kein GOttes Wort ist? Ihr
verwerffet ja selbst das ttrtheil der gantzen Kirchen als fehl,
Lar, dieweil sie aus lauter Menschen bestehet, und wie wollet
ihr dann eine Glaubens-Gewißheit aus eure Prediger grün,
den?
Antwort.
§. /. Unsere Prediger sagen freylich, daß die Bi-
bel, das ist, das Buch der Herrn/ 16.
GOttes Wort sey, und verlangen, daß inan das
Wort der göttlichenpredigt nicht als Menschen
Wort/ sondern wie es dann wahrhafftig ist/
als GOttes Wort aufnehmen solle. 1 Hiels. 2,
i z. Aber sie sagens nicht allein, sondern beweisen
M2 es