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§. z- Ihr saget ferner Spotts-weist/Unser (5a-
rechismus tröste rechtschaffen. Aber ich kan euch
leicht zeigen, daß er in allem Ernst rechtschaffen trö-
ste. Dann wer den Sünder mit Grund und recht-
schaffen trösten wil, der muß dahin trachten, daß er
Lmselbigen zuvor, ehe er ihn trösten wolle, zur gründ-
lichen Erkantniß seiner Sünden, Ohnmacht und
Fluchwürdigkeit vor GOtt, und dadurch zur wah-
ren Buffe und Glauben an den HErrn Christum
bringe. Nun aber thut solches unser Catechismus;
Dann er handelt gleich im ersten Theilvon des Men-
schen Elend, und stellet dem Sünder den Spiegel des
göttlichen Gesetzes vor Augen, daß er darinn seine
angebohrneVerdorbenheitund Ohnmacht beschauen,
und also erkennen möge, daß er allein in Christo,
welcher uns vsn GOct zur Erlösung gemacht
ist/1 Cor. I, zo. seine Erlösung und Erhaltung fin-
den könne; wie im 2ten Theil des Catechismi an-
gewiesen wird. Derohalben tröstet er mit Grund
und rechtschaffen, nicht unbußfertige, sondern die
bußfertige und gläubige Sünder. Was wollet ihr
antworten,Mrrer! der Obersatz ist in GOttes Wort
gegründet; Dann GOtt erfordert die Erkantniß
der Sünden, und sagt: Allein erkenne deine
NAffethac/ daß du wider den -HLrren deinen
GOcr geständiger hast. ser. z, i z. Und Christus
erfordert die Buffe. Imc. iz, z. s. Nun aber kan
keiner rechtschaffene Buffe würcken, es sey dann,
daß er von seinem Sünden-Elend recht gründlich ü-
Lerzeuget sey, und erkenne, daß nicht allein die äus-
serliche Greuel-Thaten, sondern auch die böse und
verkehrte Neigungen des Hertzens vor GOtt Sün-
de sind; dann sonst wird er die groben Sünden, als
I Z Ur-
§. z- Ihr saget ferner Spotts-weist/Unser (5a-
rechismus tröste rechtschaffen. Aber ich kan euch
leicht zeigen, daß er in allem Ernst rechtschaffen trö-
ste. Dann wer den Sünder mit Grund und recht-
schaffen trösten wil, der muß dahin trachten, daß er
Lmselbigen zuvor, ehe er ihn trösten wolle, zur gründ-
lichen Erkantniß seiner Sünden, Ohnmacht und
Fluchwürdigkeit vor GOtt, und dadurch zur wah-
ren Buffe und Glauben an den HErrn Christum
bringe. Nun aber thut solches unser Catechismus;
Dann er handelt gleich im ersten Theilvon des Men-
schen Elend, und stellet dem Sünder den Spiegel des
göttlichen Gesetzes vor Augen, daß er darinn seine
angebohrneVerdorbenheitund Ohnmacht beschauen,
und also erkennen möge, daß er allein in Christo,
welcher uns vsn GOct zur Erlösung gemacht
ist/1 Cor. I, zo. seine Erlösung und Erhaltung fin-
den könne; wie im 2ten Theil des Catechismi an-
gewiesen wird. Derohalben tröstet er mit Grund
und rechtschaffen, nicht unbußfertige, sondern die
bußfertige und gläubige Sünder. Was wollet ihr
antworten,Mrrer! der Obersatz ist in GOttes Wort
gegründet; Dann GOtt erfordert die Erkantniß
der Sünden, und sagt: Allein erkenne deine
NAffethac/ daß du wider den -HLrren deinen
GOcr geständiger hast. ser. z, i z. Und Christus
erfordert die Buffe. Imc. iz, z. s. Nun aber kan
keiner rechtschaffene Buffe würcken, es sey dann,
daß er von seinem Sünden-Elend recht gründlich ü-
Lerzeuget sey, und erkenne, daß nicht allein die äus-
serliche Greuel-Thaten, sondern auch die böse und
verkehrte Neigungen des Hertzens vor GOtt Sün-
de sind; dann sonst wird er die groben Sünden, als
I Z Ur-