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Dörpfeld, Wilhelm [Hrsg.]
Troja und Ilion: Ergebnisse der Ausgrabungen in den vorhistorischen und historischen Schichten von Ilion 1870 - 1894 (Band 2) — Athen, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.1115#0029
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1894 gefundenen Inschriften :

VI. ABSCHNITT.

DIE INSCHRIFTEN.

A. Die 1894 gefundenen Inschriften.

Die Originale, soweit sie aus den Ausgrabungen stammen, sind an das
Museum in Konstantinopel abgegeben worden, mit Ausnahme von N" XIV, wel-
cher Stein an Ort und Stelle verblieben ist. Zur Aufzählung benutze ich latei-
nische Zahlzeichen, während ich die älteren, schon veröffentlichten Inschriften
mit arabischen Zahlen bezeichne.

I. Bruchstück, rund herum gebrochen, hinten abgearbeitet, um als Ansatz-
stück am Hinterkopf einer Kolossais tat ue zu dienen, h. 0,21, br. 0,16, Buchstaben-
höhe 0,011. Gefunden im Schutt in GH 9. Abgebildet auf Beilage 59 (zu S. 452).

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Von einem Volksbeschluss zu Ehren des syrischen Königs, vermutlich Seleu-
kos des II. Zu der beschlossenen Feier vgl. Liste der Inschriften N° 16, Z. 20 ff.
Nach der durch die Ergänzung von Z. 4 —6 bestimmten Zeiienlänge bleibt vor
— a S^Xsuxav Z. 7 nicht der Raum für einen etwa noch voraufgehenden Namen.
Seleukos ist also nicht Mitregent, sondern der regierende König selbst. Seleu-
kos den IL (246—226) in ihm zu sehen, bestimmt mich erstens die Erwägung,
dass das Priestertum tiöv kovtuv foüv nach der eben cttirten Inschrift in der
Zeit des Anriochos Soter noch nicht bestanden zu haben scheint, und zweitens,
dass die Macht Seleukos des III. {226—222) sich kaum bis nach Ilion fühlbar
gemacht haben wird. Drittens widerrät auch der einfache Schriftcharakter bis an
den Ausgang des Jahrhunderts hinabzugehen.

II. Bruchstück, dicht über der ersten Zeile glatt abgeschnitten; h. 0,07,
br. 0,12, Buchstabenhöhe 0,007—I0 Um 200 v. Chr.
 
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