Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
TELEMACH UND DIE FREIER

19

Telemach aber begab sich in das hohe Gemach, das im 1.
prächtigen Hof an geschützter Stelle gebaut war. Dahin ging
er, um sich zur Ruhe zu legen. Er bewegte noch manches in
seinem Herzen. Eurykleia, die treue, verständige Schaffnerin,
begleitete ihn mit brennender Fackel. Sie war die Tochter
des Ops, des Sohnes Peisenors. Laertes hatte sie einst, als sie
noch jung war, aus eigenen Mitteln gekauft und zwanzig Rin- 430
der gegeben. In seinem Hause stellte er sie der trefflichen
Gattin gleich, berührte sie aber nicht, denn er scheute den
Zorn der Gemahlin. Sie also trug Telemach die brennende
Fackel voran. Von den Dienerinnen liebte sie ihn am meisten;
hatte sie ihn doch als Kind gepflegt. Er öffnete die Tür des
festgebauten Gemaches, setzte sich auf das Lager, legte den
weichen Rock ab und gab ihn der sorglichen Alten in die
Hände. Als sie ihn gefaltet und geglättet, hängte sie ihn neben
dem wohl gearbeiteten Lager an einen Pflock. Dann schritt 440
sie aus dem Gemach, zog die Tür mit dem silbernen Ringe zu
und schob mit dem Riemen den Riegel davor. Dort ruhte
I'elemach die ganze Nacht, in eine wollene Decke gehüllt,
und bedachte im Geiste die Fahrt, die ihm Athena geboten..
 
Annotationen