SIEBENTER GESANG (7. TAG)
Telemach und Peisistratos von Pherai nach Pylos. Athena-Theoklymenos
mit Telemach nach Jthaka. — Odysseus und Eumaios.
Als die rosenfingrige Göttin der Frühe erschien, spannten 15.
Telemach und Peisistratos die Pferde an, bestiegen den bun- 190
ten Wagen und lenkten ihn aus dem Torweg und der dröh-
nenden Halle. Peisistratos trieb die Pferde mit der Geißel
an, und sie flogen willig dahin. Schnell gelangten sie zur
hohen Burg von Pylos. Da sprach Telemach zum Sohne
Nestors: „Sohn des Nestor, wirst du mir einen Wunsch er-
füllen? Gastfreunde sind wir, wie wir mit Stolz bekennen,
schon durch die Freundschaft der Väter; wir sind auch
Altersgenossen, und diese Fahrt wird uns noch enger verbin-
den. Ich bitte dich, Gottentstammter, fahre mich nicht an
meinem Schiff vorüber; laß mich daselbst. Ich fürchte, dein
gastlicher, greiser Vater hält mich sonst gegen meinen Willen 200
in seinem Hause zurück; ich muß aber schneller heimkehren,
als ich gedacht. Hat doch Helena geweissagt, daß mein Vater
zurückkehren werde oder schon daheim sei.“
So sprach er. Der Sohn des Nestor aber überlegte, wie er
den Wunsch in gebührender Weise erfüllen könnte, und dem
Sinnenden schien diese Lösung die beste: Er lenkte die Pferde
zum schnellen Schiff und zum Gestade des Meeres, nahm das
Gewand und Goldgerät, die schönen Geschenke des Menelaos,
aus dem Wagen heraus, verstaute sie im Fahrzeug und sprach
mahnend: „Geh jetzt eilig an Bord, bevor ich nach Hause
komme und dem greisen Vater berichte. Befiehl es auch allen 210
Gefährten. Denn das sagt mir mein Verstand und mein Herz:
Eigenwillig, wie er ist, läßt er dich sonst nicht fort, sondern
kommt selbst, um dich zu holen, und schwerlich kehrt er un-
verrichteter Sache zurück; er wird sicherlich sehr erzürnt
Telemach und Peisistratos von Pherai nach Pylos. Athena-Theoklymenos
mit Telemach nach Jthaka. — Odysseus und Eumaios.
Als die rosenfingrige Göttin der Frühe erschien, spannten 15.
Telemach und Peisistratos die Pferde an, bestiegen den bun- 190
ten Wagen und lenkten ihn aus dem Torweg und der dröh-
nenden Halle. Peisistratos trieb die Pferde mit der Geißel
an, und sie flogen willig dahin. Schnell gelangten sie zur
hohen Burg von Pylos. Da sprach Telemach zum Sohne
Nestors: „Sohn des Nestor, wirst du mir einen Wunsch er-
füllen? Gastfreunde sind wir, wie wir mit Stolz bekennen,
schon durch die Freundschaft der Väter; wir sind auch
Altersgenossen, und diese Fahrt wird uns noch enger verbin-
den. Ich bitte dich, Gottentstammter, fahre mich nicht an
meinem Schiff vorüber; laß mich daselbst. Ich fürchte, dein
gastlicher, greiser Vater hält mich sonst gegen meinen Willen 200
in seinem Hause zurück; ich muß aber schneller heimkehren,
als ich gedacht. Hat doch Helena geweissagt, daß mein Vater
zurückkehren werde oder schon daheim sei.“
So sprach er. Der Sohn des Nestor aber überlegte, wie er
den Wunsch in gebührender Weise erfüllen könnte, und dem
Sinnenden schien diese Lösung die beste: Er lenkte die Pferde
zum schnellen Schiff und zum Gestade des Meeres, nahm das
Gewand und Goldgerät, die schönen Geschenke des Menelaos,
aus dem Wagen heraus, verstaute sie im Fahrzeug und sprach
mahnend: „Geh jetzt eilig an Bord, bevor ich nach Hause
komme und dem greisen Vater berichte. Befiehl es auch allen 210
Gefährten. Denn das sagt mir mein Verstand und mein Herz:
Eigenwillig, wie er ist, läßt er dich sonst nicht fort, sondern
kommt selbst, um dich zu holen, und schwerlich kehrt er un-
verrichteter Sache zurück; er wird sicherlich sehr erzürnt