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FÜNFTER GESANG (5. TAG)
Telemach und Peisistratos von Pherai nach Sparta. — Mordplan der
Freier. — Penelopes Angst um Telemach. Gebet zu Athena. — Athena
bei Zeus. — Vorbereitungen zum Hinterhalt. — Athena-Jphthime zu
Penelope. — Fahrt der Freier nach Asteris. — Volksversammlung in
Scheria. Frühmahl. Kampfspiele. Abschied von Nausikaa. Abschiedsmahl.
Odysseus und Demodokos. Erkennungsszene. Abfahrt nach Jthaka. —
Ankunft Telemachs in Sparta. Erinnerungen an Odysseus.
Als Eos, die rosenfingrige Göttin der Frühe, erschien, er- 3.
hoben sich Telemach und Peisistratos vom Lager. Sie spann-
ten die Pferde an, bestiegen den buntverzierten Wagen und
lenkten ihn aus dem Torweg und der dröhnenden Halle.
Peisistratos trieb die Pferde mit der Geißel an, und sie flogen
willig dahin. Sie kamen bald zur weizenreichen Ebene, dem 495
Ziel ihrer Fahrt; so schnell trabten die flinken Tiere.
Die Freier aber belustigten sich vor dem Haus des Odysseus 4.
am Werfen des Diskos und der Speere, auf geebnetem Boden,
wo sie auch sonst ihren Mutwillen trieben. Nur Antinoos und
der göttergleiche Eurymachos, die Führer der Freier und bei
weitem die Tüchtigsten, saßen müßig dabei. Ihnen näherte
sich Noemon, des Phronios Sohn, und sprach zu Antinoos: 630
„Antinoos, ist etwas Sicheres darüber bekannt, wann Tele-
mach aus dem sandigen Pylos zurückkehrt? Er ist mit mei-
nem Schiff fortgefahren; ich brauche es selbst, um nach Elis
zu segeln. Ich habe dort zwölf Stuten; sie säugen kräftige
Maultierfohlen, die noch nicht gezähmt sind. Eins davon
möchte ich mir holen und an den Sattel gewöhnen.“ So sprach
er. Die aber staunten; sie hatten nicht gedacht, daß Telemach
nach dem neleischen Pylos fort sei, sondern meinten, er weile
irgendwo auf dem Lande bei den Schafen oder bei dem Hirten 640
der Schweine. Und Antinoos, der Sohn des Eupeithes,
 
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