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VI. Abschnitt: Die Binzelfunde der Ausgrabungen. (P. Goessler) 275

VI. ABSCHNITT

* da

DIE EINZELFUNDE DEE AU S GRAB UNGEN

Von Peter Goessler

EINLEITUNG: VOR- UND NACHACHÄISCHES
(Beilage 56 a, 57 a)

Der Hauptinhalt des Buches, aber auch die Zahl und die Bedeutung insbesondere
der keramischen Funde verlangen in dieser Beschreibung eine eingehende Erörterung
der „achäischen" Zeit. Wir verstehen darunter das zweite Jahrtausend v. Chr., in dem
die Insel Leukas, insbesondere die Nidri-Ebene, wo Dörpfeld die homerische Stadt
ansetzt, von den Achäern, d. h. den ältesten aus dem Norden eingewanderten Griechen
oder aber auch von Prähellenen bewohnt gewesen ist. Kulturell ist es die Bronzezeit
und zwar in einer langen Entwicklung vom „Urfirnis" bis zur spätmykenischen Zeit.
Werkzeuge aus Feuerstein und Obsidian und primitive grobe Topfware sind noch lange
im Gebrauch, als man längst Kupfer und Bronze für Waffen und Werkzeuge, Gold
und Silber für Schmuck verwandte und bessere, auch auf der Scheibe gedrehte Ton-
gefässe sei's einführte, sei's selbst anfertigte.

Zeigen die überaus reichen Besiedlungsreste in der im Teil C beschriebenen Wohn-
höhle Choirospilia ein hervorragendes Neolithikum, dem gegenüber dort die
bronzezeitlichen und späteren Niederschläge fast ganz verschwinden, so weist auch die
Nidri-Ebene Spuren einer spätneolithischen Besiedlung auf, die wegen ihrer
Verwandtschaft mit Funden in der genannten Höhle nicht eigentlich als bronze-
zeitliche Relikte der Steinzeit anzusehen sind. Es sind dies: 1. Rest eines im Quer-
schnitt ovalen Steinhammers (Big. 56 a, 3), noch 0,0451., aus graugrünem dunkel-
geflecktem Stein, dioritähnlich; FO: Tafel 10 dC5 (Graben U 20); in der Form
ähnlich Funden aus Choirospilia (Big. 81a); 2. ein Miniaturbeilchen mit recht-
eckigem Querschnitt (Big. 56a, 4), 0,051., mit Anhängeloch am Bahnende, aus Ser-
pentin; FO: wie 1.; 3. Rest eines flachen Beilchens aus kalkigem feinkörnigem Sand-
stein; FO: Skaros S; 4. Bohrer aus tertiärem (?) Feuerstein, der zahlreiche Foramini-
feren enthält; FO: wie 3.; 5. ein 0,051., 0,015 d. Beilchen, im Querschnitt oval,
Material hellgrün; FO: bei Steno. Ein Teil dieser Steinwerkzeuge kann, so gut wie
die aus Feuerstein und Obsidian, auch später noch hergestellt bezw. gebraucht ge-
wesen sein. Endlich ist zu nennen 6. ein grosses durchlochtes Beil, 0,211., 0,08 br., aus

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