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Verkehr
aber bringt er auch charakteristische Barbarenköpfe, mit lang
herabhängendem straffem haar, wie er sie damals im Treverer-
lande, vielleicht in der Familie des Villenbesitzers selbst, sehen
und porträtieren konnte.
Daß reiche Badeanlagen diese Villen schmückten, braucht
kaum hervorgehoben zu werden. Aber hingewiesen sei noch auf
die prächtigen, kunstvollen Mosaikböden, die gerade in den
gallischen Provinzen so häufig sind und deren schönste aus den
Villen stammen. Ivie Teppiche in feinabgetönten Farben über-
ziehen sie die Böden der Säle; in die reichverschlungenen
Grnamentbilder sind Bilder hineingeflochten, Szenen der Arena,
wie bei dem berühmten Boden der Villa von Nennig, mgtho-
logische Szenen, auch Szenen aus dem Alltagsleben, Porträts
berühmter Männer, allegorische Figuren usw.
Es ist ein glänzendes Bild, das die Trümmer dieser Bauten
uns von der Zeit geben, in der der Römer hier gebot, und kaum
etwas anderes kann dem Laien eine so greifbare Vorstellung
geben von dem Glanze friedlicher Entwicklung des Landes
in dieser Zeit, von dem Grade, bis zu dem klassische Nultur-
bedürfnisse bei uns heimisch geworden. Alles das, Gutshöfe wie
Prachtvillen, ist zugrundegegangen, als die Germanenhorden
ins Land einbrachen, die selbst mit den Bauten, die sie vorfanden,
nichts anzufangen wußten und sie in Trümmern liegen ließen.
Fortgelebt aber hat auf dem linken Rheinufer ein Erbe dieser
Zeit, das dann nach einem halben Jahrtausend seinen neuen
Eroberungszug über den Rhein antritt: der massive steinerne
kvohnbau, der Mörtelbau, das opus klomauum, wie es noch im
frühen Mittelalter heißt, das Ziegeldach und die gesamte römische
Technik, die von den Römern ins Land gebracht im Franken-
lande weiterlebt und von den fränkischen Eroberern dann wieder
nach Germanien hineingetragen wird. Noch heute legt unsere
Sprache Zeugnis dafür ab, die die darauf bezüglichen Ausdrücke
als alte Lehnworte aus dem Lateinischen bewahrt hat.
IV. Verkehr.
wer ein neuerobertes Gebiet behaupten will, muß in erster
Linie dafür sorgen, daß es bequem zugänglich ist und daß seine
wichtigsten Punkte in rascher, sicherer Verbindung mit den
Hauptstützpunkten der erobernden Macht stehen. Das wußte
Verkehr
aber bringt er auch charakteristische Barbarenköpfe, mit lang
herabhängendem straffem haar, wie er sie damals im Treverer-
lande, vielleicht in der Familie des Villenbesitzers selbst, sehen
und porträtieren konnte.
Daß reiche Badeanlagen diese Villen schmückten, braucht
kaum hervorgehoben zu werden. Aber hingewiesen sei noch auf
die prächtigen, kunstvollen Mosaikböden, die gerade in den
gallischen Provinzen so häufig sind und deren schönste aus den
Villen stammen. Ivie Teppiche in feinabgetönten Farben über-
ziehen sie die Böden der Säle; in die reichverschlungenen
Grnamentbilder sind Bilder hineingeflochten, Szenen der Arena,
wie bei dem berühmten Boden der Villa von Nennig, mgtho-
logische Szenen, auch Szenen aus dem Alltagsleben, Porträts
berühmter Männer, allegorische Figuren usw.
Es ist ein glänzendes Bild, das die Trümmer dieser Bauten
uns von der Zeit geben, in der der Römer hier gebot, und kaum
etwas anderes kann dem Laien eine so greifbare Vorstellung
geben von dem Glanze friedlicher Entwicklung des Landes
in dieser Zeit, von dem Grade, bis zu dem klassische Nultur-
bedürfnisse bei uns heimisch geworden. Alles das, Gutshöfe wie
Prachtvillen, ist zugrundegegangen, als die Germanenhorden
ins Land einbrachen, die selbst mit den Bauten, die sie vorfanden,
nichts anzufangen wußten und sie in Trümmern liegen ließen.
Fortgelebt aber hat auf dem linken Rheinufer ein Erbe dieser
Zeit, das dann nach einem halben Jahrtausend seinen neuen
Eroberungszug über den Rhein antritt: der massive steinerne
kvohnbau, der Mörtelbau, das opus klomauum, wie es noch im
frühen Mittelalter heißt, das Ziegeldach und die gesamte römische
Technik, die von den Römern ins Land gebracht im Franken-
lande weiterlebt und von den fränkischen Eroberern dann wieder
nach Germanien hineingetragen wird. Noch heute legt unsere
Sprache Zeugnis dafür ab, die die darauf bezüglichen Ausdrücke
als alte Lehnworte aus dem Lateinischen bewahrt hat.
IV. Verkehr.
wer ein neuerobertes Gebiet behaupten will, muß in erster
Linie dafür sorgen, daß es bequem zugänglich ist und daß seine
wichtigsten Punkte in rascher, sicherer Verbindung mit den
Hauptstützpunkten der erobernden Macht stehen. Das wußte