Bad Camberg
Bad Camberg
Gemeinschaftliches Amt Camberg und seine Nachbarn um 1790, aus: 700 Jahre Stadt-
rechte ... (Lit.)
Erläuterung zu Karte 1
(M 1:50 000)
Stadt Bad Camberg
Die Großgemeinde an der südlichen
Kreisgrenze umfaßt die alte Stadt Cam-
berg mit 5 weiteren Ortsteilen. Ihr Sied-
lungsgebiet, der Goldene Grund, ist der
zentrale Teil der Idsteiner Senke, den
man schon i. J. 1442 als Camberger
Grund verstand. Aus Kirchspiel und
Gericht (1311 Cent Camberg) entwik-
kelte sich das im 16. Jahrhundert so be-
zeichnete Amt. Würges, Camberg, Er-
bach und Oberselters liegen in der ge-
nannten Folge an der hochmittelalterli-
chen Talstraße, die 1780 durch Kurtrier
chaussiert wurde und damit die Hohe
oder Köln-Frankfurter Straße ablöste.
Camberg war seit der Neuzeit Haupt-
stützpunkt Kurtriers im Nassauischen
Territorium. Der als Fachwerk-Ensem-
ble weithin bekannte Amthof stellt ein
profanes Denkmal dieser Herrschaft
dar, während die hochgelegene Kreuz-
kapelle als kulturelles und religiöses
Wahrzeichen des Goldenen Grundes
gilt. Die Stadt selbst ist eine gebietsstra-
tegische Gründung der Diezer Grafen,
hat aber weniger als andere Minder-
städte im Kreis den Charakter einer
planmäßigen Schöpfung. Camberg wur-
de nicht wie Weilburg oder Hadamar als
barocke Residenz neu überformt, son-
dern behielt seine mittelalterlichen
Siedlungsstrukturen. Festungsgräben
und Talstraße blieben Grenzmarken an
den Erweiterungen des 19. und 20. Jahr-
hunderts.
Dörfliche Gesamtanlagen sind in Wür-
ges und - nach weitgehendem Straßen-
ausbau noch restweise - auch in Erbach
ausgewiesen. Schwickershausen und
Dombach liegen bereits auf den östli-
chen Taunushöhen am gleichnamigen
Bachlauf. An ihren steilen Straßen
kommen vorhandene, denkmalwerte
Bauten entsprechend zur Geltung.
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Bad Camberg
Gemeinschaftliches Amt Camberg und seine Nachbarn um 1790, aus: 700 Jahre Stadt-
rechte ... (Lit.)
Erläuterung zu Karte 1
(M 1:50 000)
Stadt Bad Camberg
Die Großgemeinde an der südlichen
Kreisgrenze umfaßt die alte Stadt Cam-
berg mit 5 weiteren Ortsteilen. Ihr Sied-
lungsgebiet, der Goldene Grund, ist der
zentrale Teil der Idsteiner Senke, den
man schon i. J. 1442 als Camberger
Grund verstand. Aus Kirchspiel und
Gericht (1311 Cent Camberg) entwik-
kelte sich das im 16. Jahrhundert so be-
zeichnete Amt. Würges, Camberg, Er-
bach und Oberselters liegen in der ge-
nannten Folge an der hochmittelalterli-
chen Talstraße, die 1780 durch Kurtrier
chaussiert wurde und damit die Hohe
oder Köln-Frankfurter Straße ablöste.
Camberg war seit der Neuzeit Haupt-
stützpunkt Kurtriers im Nassauischen
Territorium. Der als Fachwerk-Ensem-
ble weithin bekannte Amthof stellt ein
profanes Denkmal dieser Herrschaft
dar, während die hochgelegene Kreuz-
kapelle als kulturelles und religiöses
Wahrzeichen des Goldenen Grundes
gilt. Die Stadt selbst ist eine gebietsstra-
tegische Gründung der Diezer Grafen,
hat aber weniger als andere Minder-
städte im Kreis den Charakter einer
planmäßigen Schöpfung. Camberg wur-
de nicht wie Weilburg oder Hadamar als
barocke Residenz neu überformt, son-
dern behielt seine mittelalterlichen
Siedlungsstrukturen. Festungsgräben
und Talstraße blieben Grenzmarken an
den Erweiterungen des 19. und 20. Jahr-
hunderts.
Dörfliche Gesamtanlagen sind in Wür-
ges und - nach weitgehendem Straßen-
ausbau noch restweise - auch in Erbach
ausgewiesen. Schwickershausen und
Dombach liegen bereits auf den östli-
chen Taunushöhen am gleichnamigen
Bachlauf. An ihren steilen Straßen
kommen vorhandene, denkmalwerte
Bauten entsprechend zur Geltung.
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