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Stoffers, Helmuth K.; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]; Rentschler, Petra [Bearb.]; Schneider, Alfred [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Gemeinden Amöneburg, Kirchhain, Neustadt und Stadtallendorf — Stuttgart: Theiss, 2002

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.60966#0017
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Einleitung

Die aus dem Vogelsberg kommende Ohm ist die Hauptentwässerungsader
des Amöneburger Beckens. In sie münden von Norden her die Wohra und das
Rote Wasser, von Osten her die Gleen (oder Klein); weiterhin treten dazu
zahlreiche kleinere Bäche und Grabenrinnen aus den Randbereichen des
Beckens. Der Ostzipfel des Kreisgebietes wird dagegen über die Wiera und
die ihr zufließenden Seitenbäche zur Schwalm hin entwässert, so daß dieses
Gebiet dem Einzugsbereich der Fulda und Weser zugehörig ist.

Denkmal Wasserscheide zwischen
Neustadt und Stadtallendorf


Die geologischen Grundlagen
Am geologischen Aufbau des Kreisgebietes sind nahezu alle Zeitalter be-
teiligt. Die ältesten Formationen sind im Westen, und damit am Ostrand
des Rheinischen Schiefergebirges zu finden. Sie gehören als paläozoische
Bildungen dem mittleren und oberen Devon an und kommen hier als Grau-
wacke und Tonschiefer vor. An diese Formationen schließt sich dann nach
Osten hin ein ausgeprägtes Band von Ablagerungen des Zechsteins an. Es
zieht sich nahezu streifenförmig von der Ostabdachung des Wollenberges im
Norden, über den Westrand des Marburger Rückens bis nach Niederweimar
südlich von Marburg, tritt aber auch kleinflächig auf der linken Lahnseite
südlich von Ronhausen zutage.
Am meisten finden sich innerhalb des Kreisgebietes die Formationen des
Buntsandsteins, der als untere und mittlere Schichtung vorkommt. Er tritt
vornehmlich im Burgwald als fast 400 m starkes Gesteinspaket zutage, das
sich nach Osten hin über das Wohratal hinaus bis an die östliche und südöst-
liche Kreisgrenze fortsetzt. Weitere Lagerungen finden sich westlich von
Marburg, etwa von Goßfelden bis Weimar, aber auch in den schmalen
Seitentälern östlich der Lahn. Als Bausandstein erlangte dieses Gestein in
vielen Gemeinden auch wirtschaftliche Bedeutung, da es in zahlreichen
Brüchen abgebaut wurde.
Als weitere mesozoische Bildung sind die zumeist dickbandigen Ablagerun-
gen des Muschelkalks zu nennen, die an der nordöstlichen Kreisgrenze im
Bereich Momberg/Mengsberg bis etwa 1950 abgebaut wurden.

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